Seit Tagen wird die österreichische Innenpolitik und der EU-Wahlkampf von der Causa Lena Schilling überschattet. Die Vorwürfe über das Verhalten der grünen EU-Spitzenkandidatin in ihrem privaten Umfeld und das Verbreiten falscher Gerüchte haben die Grünen in eine schwere Krise gestürzt. Die Abgeordneten der Ökopartei schweigen dennoch.

“Sollte Lena Schilling aus Ihrer Sicht nach der Wahl am 9. Juni auf ihr Mandat verzichten?” oder “Ist Sigi Maurer als Klubobfrau rücktrittsreif, sollte sie im Vorfeld über diese Vorwürfe Bescheid gewusst haben?” hieß es unter anderem in einer Anfrage des eXXpress, die – mit Ausnahme von Klubobfrau Sigi Maurer – an alle Abgeordneten der Grünen geschickt wurde. Eine Antwort blieb allerdings auch zwei Tage später aus.

Generalsekretärin Olga Voglauer (Grüne)

Vorwürfe an die SPÖ

Währenddessen spricht die Partei von einer Art Verschwörungstheorie. Die grüne Generalsekretärin Olga Voglauer hatte am Mittwoch im Zusammenhang mit der medialen Diskussion über den Charakter der grünen EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling der SPÖ vorgeworfen, in die “menschenverachtende Hetze” gegen Schilling verstrickt zu sein. Konkret sprach Voglauer von “Silberstein-Methoden” – entschuldigte sich aber später bei SPÖ-Spitzenkandidat Andreas Schieder (eXXpress berichtete).

"Sicherungen brennen durch"

SPÖ-Spitzenkandidat Andreas Schieder hat die Entschuldigung der grünen Generalsekretärin Olga Voglauer “zur Kenntnis genommen”, aber “wenn das noch einmal wiederholt wird, dann gibt es auch rechtliche Konsequenzen”. Er sei nicht nachtragend, sondern eine “leiwande Haut”, so Schieder. Aber “bei den Grünen brennen gerade alle Sicherungen durch”.

SPÖ-Spitzenkandidat Andreas Schieder