Die Kommunalwahlen mit 1,74 Millionen Wahlberechtigten gelten als vor allem als Test für die aktuelle Stärke der AfD, die in Thüringen unter ihrem Landesvorsitzenden Björn Höcke vom deutschen Verfassungsschutz als “gesichert rechtsextrem” eingestuft wird. Anfang September wird in dem Bundesland auch ein neuer Landtag gewählt. In Umfragen für die Landtagswahl liegt die AfD an der Spitze.

Bei den Kommunalwahlen 2019 war die CDU insgesamt 27,3 Prozent der abgegebenen Stimmen stärkste Kraft gewesen. Die AfD hatte damals 17,7 Prozent erzielt, die Linkspartei 14 Prozent und die SPD 13,4 Prozent. Die AfD hatte allerdings die Zahl ihrer Kandidaten bei den Kommunalwahlen diesmal deutlich erhöht.

Insgesamt sind in 13 der 17 Thüringer Landkreise die Landratsposten neu zu besetzen. Im Juni vergangenen Jahres gewann die AfD im Thüringer Landkreis Sonneberg bundesweit den ersten Landratsposten für die Partei.

AfD-Kandidaten in zahlreichen Landkreisen in der Stichwahl

In Jena lag ein FDP-Politiker vorne – offen blieb zunächst, wer Gegenkandidat wird. In Weimar setzte sich der parteilose Amtsinhaber Peter Kleine durch. Stichwahlen zwischen den beiden Kandidaten mit den höchsten Prozentzahlen werden überall dort nötig, wo kein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen erreicht hat. In ländlichen Gebieten lieferten sich nach den ersten Auszählungen vor allem die CDU und die AfD ein Rennen, wer dort die stärkste Kraft in den Gemeinden wird.

Im Landkreis Altenburger Land holte der AfD-Kandidat Heiko Philipp bei der Landratswahl die meisten Stimmen. Da er mit 33 Prozent jedoch die nötige absolute Mehrheit verpasste, muss er in zwei Wochen in eine Stichwahl gegen den CDU-Bewerber Uwe Melzer, der auf 32,2 Prozent kam.

In acht weiteren Kreisen lagen die AfD-Bewerber am Abend laut vorläufigem End- beziehungsweise Zwischenergebnis an zweiter Stelle, weshalb es auch dort zu Stichwahlen kommt.