Angesichts des jähen Rückziehers der grünen Generalsekretärin Olga Voglauer rieb sich manch ein Beobachter heute wohl verdutzt die Augen. Zuerst hatte Voglauer bei ihrer Verteidigung der grünen EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling zum verbalen Rundumschlag ausgeholt (der eXXpress berichtete). Dabei griff sie mit scharfer Zunge nicht nur die SPÖ, sondern auch die KPÖ an. Sie behauptete, dass die Gerüchte, die Schilling seit Wochen schwer belasten, „stets von denselben paar Personen” aus dem „Kreise der SPÖ” und jenem der KPÖ gestreut worden seien.

Laut Voglauer profitieren beide Links-Parteien von derlei Gerüchten. haben doch beide „ein persönliches Interesse daran”, Schilling im Wahlkampf zur EU-Wahl kleinzuhalten. Und als ob das nicht genug wäre, ließ Voglauer, ohne auch nur irgendeinen Beweis vorzulegen, auch noch eine Verschwörungstheorie vom Stapel, wonach der rote EU-Spitzenkandidat Andreas Schieder in die Enthüllungen um Schilling verwickelt sein könnte.

Olga Voglauer (li.) mit Lena Schilling bei der heutigen Pressekonferenz

Nach der Attacke folgt der Rückzieher

Die Generalsekretärin der Grünen sprach diesbezüglich sogar von „Silberstein-Methoden” in Anlehnung an die Schmutzkübelkampagne der SPÖ gegen die ÖVP im Nationalratswahlkampf 2017. Der israelische Spindoktor Tal Silberstein hatte die SPÖ damals beraten. Unmittelbar nach diesen Aussagen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Lena Schilling hagelte es heftige Kritik auf Voglauer. Vor allem ihre Wortwahl „Silberstein-Methoden” sorgte für große Unmut. Selbst einige ihrer Parteifreunde distanzierten sich von ihren Worten.

Wenig später folgte auch schon der reumütige Rückzieher der Grünen-Generalsekretärin. Sie gestand ein, dass die Rede von „Silberstein-Methoden” ein Fehler gewesen sei, den sie bedaure. Zudem habe sie auch keinen Grund, an der Redlichkeit von SPÖ-Spitzenkandidat Schieder zu zweifeln, schrieb Voglauer auf X (vormals Twitter). Voglauer zerknirscht: „Mir ist damit ein Fehler passiert, der mir nicht passieren hätte dürfen.