Jetzt auch das noch! Nachdem der EU-Wahlkampf der Grünen-Spitzenkandidatin Lena Schilling (23) wegen brisanter Enthüllungen in den vergangenen Wochen gehörig ins Stottern geraten ist, sieht sie sich mit neuen Vorwürfen konfrontiert.

Wie der Standard heute berichtete, soll Schilling im Kreise von Vertrauten ernsthaft und „ausführlich” darüber diskutiert haben, die Grünen nach der EU-Wahl am 9. Juni zu verlassen und stattdessen bei der Linksfraktion anzuheuern. Dies wurde gleich von mehreren Personen gegenüber dem Standard bestätigt.

Schilling soll diesbezüglich gesagt haben, dass ihr die Grünen nach der Wahl „ohnehin nichts mehr anschaffen” könnten. Aber es kommt noch dicker: Dem deutschen Magazin Spiegel wiederum liegt ein Chat vor, in dem Schilling Ende November 2023 schreibt, sie habe ihr Leben lang „niemanden so sehr gehasst” wie die Grünen.

Keine schmeichelhaften Worte an die Adresse der Öko-Partei um Vizekanzler Werner Kogler. Man darf gespannt sein, was Kogler und die Grünen-Spitze dazu sagen wird.

Schilling seit Wochen in arger Bedrängnis

Schilling und die Grünen stehen ohnehin schon mit dem Rücken zur Wand. Der Grund: Der Standard hatte Anfang Mai mit einem Aufsehen erregenden Artikel von zahlreichen Fällen berichtet, in denen Schilling im persönlichen Umfeld Unwahrheiten erzählt haben soll.

Schilling wehrte sich in den sozialen Medien gegen die Vorwürfe. Die Zeitung stütze sich auf Gerüchte und Behauptungen, schrieb die Umweltaktivistin auf X. “Hier wird mit höchstpersönlichen Dingen (…) anstelle von politischen Argumenten gegen mich kampagnisiert”, so Schilling.

"Menschen in existenzbedrohende Schwierigkeiten gebracht"

Der Standard zitierte unter anderem aus einer Unterlassungserklärung, wonach Schilling Äußerungen über die Beziehungsprobleme einer Freundin nicht mehr tätigen darf. “Nach wochenlangen Recherchen und Gesprächen mit rund fünfzig Personen lässt sich feststellen, dass Schilling viele Menschen verärgert oder verletzt und einige sogar in existenzbedrohende Schwierigkeiten gebracht hat”, hieß es im Standard.

Zum Anlass der Unterlassungserklärung sagte Schilling, sie habe aus “ehrlicher Sorge um eine Freundin” gehandelt und mit diesem Vergleich die Sache aus der Welt schaffen wollen.

„Problematisches Verhältnis zur Wahrheit“

In dem Standard-Artikel wird der Spitzenkandidatin unter anderem vorgeworfen, “ein problematisches Verhältnis zur Wahrheit” zu haben. Demnach soll sie etwa fälschlicherweise behauptet haben, ein Journalist, mit dem sie beruflich zu tun hatte, habe sie belästigt. Darüber hinaus soll Schilling eine Affäre mit einem bekannten Fernsehjournalisten erfunden haben.

Mehr noch: Aus den Recherchen des Standard geht hervor, dass Schilling Gerüchte über das ehemals befreundete Ehepaar Veronika und Sebastian Bohrn Mena in die Welt gesetzt hat. Unter anderem soll die Grünen-Politikerin verbreitet haben, dass Sebastian Bohrn Mena seine schwangere Frau geschlagen hat, worauf diese ihr gemeinsames Kind verlor. Diese Unterstellung freilich ließ das Ehepaar nicht auf sich sitzen. Kurz nach Erscheinen des Standard-Artikels erstatteten sie gegen Schilling Anzeige wegen Verleumdung.

Die Grünen stellten sich trotz der Vorwürfe bislang hinter ihre Spitzenkandidatin bei der EU-Wahl. Grünen-Chef Werner Kogler etwa sprach von einer Schmutzkampagne gegen Schilling. “Wir lassen uns nicht von Gerüchten aufhalten.” Offenbar sei die Kandidatur einer sehr jungen Frau manchen ein Dorn im Auge, betonte der Vizekanzler. Die Grünen vermuten übrigens das Ehepaar Bohrn Mena hinter der Kampagne gegen Schilling.

Grünen-Chef Werner Kogler und Lena Schilling