Die Signa Holding, die seit November 2023 zahlungsunfähig ist, hält direkt und indirekt gut 95 Prozent an der Signa Retail. Durch die Pleite der Muttergesellschaft wurden auf Ebene der Signa Retail abgegebene Haftungszusagen schlagend und konnten mangels Finanzierung durch die Gesellschafter nicht mehr bedient werden, teilten die Kreditschützer mit. Aktuell hält die Signa Retail mittelbare Beteiligungen an diversen Unternehmensgruppen im Retail-Sektor. Dazu zählen unter anderem GKK, die KaDeWe-Group, GLOBUS und die Selfridges Group.

Die Signa Retail hat nur einen Beschäftigten und kaum laufende Kosten, daher sei die Fortführung des Unternehmens wirtschaftlich darstellbar, so die Eigendarstellung laut Kreditschützern.

Größte Insolvenz in Österreichs Wirtschaftsgeschichte

Seit der Insolvenz der Signa Holding im Dezember 2023 sind zahlreiche Tochterfirmen ebenfalls zahlungsunfähig geworden. In Summe ist es mit über 10 Milliarden Euro an Passiva die mit Abstand größte Insolvenz in Österreichs Wirtschaftsgeschichte. Die Verbindlichkeiten der Holding belaufen sich auf 5 Milliarden Euro. Es folgten die Signa Prime (4,5 Milliarden), die Signa Development (1,3 Milliarden), die deutsche Kaufhaustochter Galeria, die KaDeWe-Gruppe, das in Bau befindliche Wiener Luxuskaufhaus Lamarr und schließlich auch Signa-Gründer René Benko als Einzelunternehmer, gegen den 2 Milliarden Euro an Forderungen gestellt wurden. In Summe gab es ein Dutzend Insolvenzen in Österreich und über 100 in Deutschland in dem Firmengeflecht, zu dem über 1000 Firmen gehören sollen.