Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es: “Niemand kann genau sagen, wie es Nasrallah geht.” Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim wiederum berichtete unter Berufung auf “informierte Quellen”, dass Nasrallah wohlauf sei. Über den tatsächlichen Zustand könne aber nur die Miliz selbst informieren.

Die proiranische Hisbollah-Miliz selbst äußerte sich auf Nachfrage zunächst nicht dazu. Der Luftangriff des israelischen Militärs galt dem Hauptquartier der schiitischen Miliz, das unter Wohngebäuden versteckt gewesen sein soll. Unbestätigten Medienberichten zufolge soll Nasrallah selbst Ziel des Angriffs gewesen sein. Nach der Attacke meldete das libanesische Gesundheitsministerium zwei Tote und 76 Verletzte, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte.

ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg sieht die Gefahr, dass es im Libanon zu einem “unglaublichen Flächenbrand” kommen könnte. Es sei eine Illusion zu glauben, “dass man im Nahen Osten mit dem Feuer spielen und das unter Kontrolle halten kann”, sagte Schallenberg am Freitag nach einem Gespräch mit seinem iranischen Amtskollegen Abbas Araghchi bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen in New York zur APA.

Netanyahu: "Israel hat keine andere Wahl"

Ebendort hatte Israel Ministerpräsident Benjamin Netanyahu vor der UNO-Vollversammlung betont, die Attacken gegen die Hisbollah-Miliz fortzusetzen. “Wir werden die Hisbollah weiter unter Druck setzen, bis alle unsere Ziele erreicht sind”, sagte Netanyahu. Die USA und andere Länder fordern eine dreiwöchige Waffenruhe, um eine diplomatische Lösung des Konflikts zu erreichen.

An das libanesische Volk gewandt sagte Netanyahu: “Wir befinden uns nicht im Krieg mit euch. Wir befinden uns im Krieg mit der Hisbollah, die euer Land gekapert hat und droht, unseres zu zerstören.” Solange die Hisbollah den Weg des Krieges wähle, habe “Israel keine andere Wahl”, sagte Netanyahu.