Zwei Buben, die im Alter von nur zwölf Jahren einen brutalen Mord verübt hatten, wurden in Großbritannien zu einer Mindesthaftstrafe von jeweils achteinhalb Jahren verurteilt. Der Fall sorgte landesweit für Entsetzen und führte zu einer erneuten Debatte über die zunehmende Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen. Die Tat ereignete sich im November letzten Jahres in einem Park in Wolverhampton nahe Birmingham, als die beiden Jungen den 19-jährigen Shawn Seesahai mit einer 40 cm langen Machete attackierten. Ein Streit darüber, wer auf einer Parkbank sitzen dürfe, eskalierte in blinder Gewalt: Die Jungen schlugen, traten und hackten auf ihr Opfer ein, das wenig später an seinen schweren Verletzungen verstarb.

Nachdem sie ihn tödlich verletzt hatten, ließen sie den 19-Jährigen im Sterben liegen und flohen vom Tatort – nicht etwa in Panik, sondern um nach Hause zu gehen, wo sie das gewalttätige Videospiel „Fortnite“ spielten und einen Snapchat-Sprachanruf führten, während ihr Opfer seinen Verletzungen erlag.

Großbritannien leidet unter ausufernder Messergewalt

Im Verlauf des Prozesses am Nottingham Crown Court beschrieb die Richterin die Tat als „abscheulich und schockierend“. Die Kinder seien zu einer Gewalttat fähig gewesen, die niemand von so jungen Tätern erwartet hätte.

Der Fall sorgte in Großbritannien für Entsetzen und entfachte eine Debatte über die zunehmende Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen. Die britische Regierung sprach von einer „nationalen Krise“ und kündigte an, verstärkt gegen Messergewalt vorgehen zu wollen. „Die Auswirkungen von Messergewalt sind verheerend“, erklärte eine Polizeisprecherin. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft fügte hinzu: „Diese Kinder hätten ihre Kindheit genießen sollen, anstatt sich mit einer Machete zu bewaffnen und einen unschuldigen Menschen zu töten.“

Dieser Fall erinnert an den berüchtigten Mord an dem kleinen James Bulger vor gut 30 Jahren, als zwei zehnjährige Jungen den damals zweijährigen Buben entführten und töteten.