10.000 Vermisste nach Unwetterkatastrophe in Libyen
Nach der verheerenden Unwetterkatastrophe in Libyen zeichnet sich am Dienstag langsam das volle Ausmaß der Zerstörung ab. Rettungskräfte suchen weiter verzweifelt nach Überlebenden. Laut Angaben des Roten Kreuzes gelten 10.000 Menschen als vermisst.
Sturm “Daniel”, der schon in Griechenland schwere Zerstörungen hinterlassen hatte, erfasste das nordafrikanische Land mit rund sieben Millionen Einwohnern am Sonntag. Besonders schwer betroffen ist die Hafenstadt Darna. Videos und Fotos in sozialen Medien zeigten ein katastrophales Ausmaß: zerstörte Häuser und Autos in von Schlammmassen überschwemmten Straßen. Laut Augenzeugenberichten ließen die starken Winde Strommasten umstürzen. Mitten in der Nacht brach dann mit einem lauten Knall ein Staudamm unweit der Küstenstadt. Schließlich gab auch ein zweiter Damm den Wassermassen nach, die vom Tal Richtung Darna donnerten. Sehenswürdigkeiten, Häuser und Menschen sollen so ins Meer gespült worden sein.
“Die Lage ist sehr katastrophal. Überall liegen Leichen – im Meer, in den Tälern, unter den Gebäuden”, sagte Luftfahrtminister der im Osten herrschenden Regierung, Hichem Chkiuat. Er rechne damit, dass die endgültige Zahl der Opfer “sehr, sehr hoch” sein werde. “Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass 25 Prozent der Stadt verschwunden sind.” Viele Gebäude seien eingestürzt. Allein in der Hafenstadt Darna starben nach Angaben der Rettungskräfte mehr als 2.300 Menschen. Etwa 7.000 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte am Dienstag ein Sprecher der libyschen Not- und Rettungsdienste mit.
🚨| BREAKING! Libya 🇱🇾 is going through severe flooding may Allah ease their affairs. the number of deaths from the flood exceeded 2000 people. May Allah protect whole ummah. pic.twitter.com/ZSYd4y3usX
— Allah Islam Quran (@AllahGreatQuran) September 11, 2023
Verheerende Situation in Darna
Mehr als 300 Opfer wurden nahe Darna in Massengräbern beerdigt. “Erst wurden diejenigen begraben, deren Identität festgestellt wurde”, sagte ein Augenzeuge. “Wegen des Stromausfalls und fehlender Plätze für die Leichen wurden die anderen Toten fotografiert und dann begraben, um sie später identifizieren zu können”. Unter den Opfern sollen sich ganze Familien befinden, die zusammen beerdigt wurden.
Osama Ali, ein Sprecher der örtlichen Notdienste, berichtete von den schwierigen Bemühungen der Retter. “Es gibt noch eine Straße, die in die Stadt führt, aber die Durchfahrt ist schwierig und gefährlich, da ein Teil der Straße zerstört ist und ein weiterer Einsturz aufgrund der riesigen Wassermengen erwartet wird.” Darna liegt 900 Kilometer östlich der libyschen Hauptstadt Tripolis und zählt 100.000 Einwohner. Neben Darna waren auch andere Städte wie Al-Baida, Al-Mardsch, Susa und Schahat betroffen. Der Bürgermeister in Schahat sprach von rund 20.000 Quadratkilometern überfluteter Gebiete.
Die betroffenen Regionen wurden zu “Katastrophengebieten” erklärt. Die Regierung in der Hauptstadt Tripolis unter Ministerpräsident Abdul Hamid Dbaiba sprach von den schwersten Regenfällen seit mehr als 40 Jahren. Am Montag wurde dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Die Katastrophe schien das Bürgerkriegsland zunächst zusammenzuschweißen, wie Helfer berichteten.
More apocalyptic scenes emerging from Derna, Libya courtesy of ليبيا الأحرار
— Nahel Belgherze (@WxNB_) September 12, 2023
The scale and level of destruction is hard to comprehend. Local reports suggest that 25% of the city has been destroyed or severely damaged. Death toll now exceeds 3,500. pic.twitter.com/PnVyMyTh3x
Internationale Hilfe für Libyen
Derzeit kämpfen zwei verfeindete Regierungen – eine mit Sitz im Osten, die andere mit Sitz im Westen – um die Macht. Alle diplomatischen Bemühungen, den bis heute andauernden Bürgerkrieg friedlich beizulegen, scheiterten bisher. Der Konflikt wird durch ausländische Staaten zusätzlich befeuert. Die staatliche Ordnung ist in dem Land weitgehend zerfallen, zahlreiche Konfliktparteien ringen um Einfluss, nachdem Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi 2011 gewaltsam gestürzt worden war.
Unterdessen haben immer mehr Länder ihre Hilfe angeboten. Die Türkei organisierte inzwischen die Entsendung von Rettungskräften. Man habe Flüge mit Bergungstrupps samt Rettungsbooten, Zelten und Versorgungsgütern an Bord organisiert, teilte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit. Auch das Nachbarland Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Europäische Union sicherten Unterstützung zu.
Papst Franziskus zeigte sich “tief betrübt” über den Verlust von Menschenleben und die Zerstörung durch die Überschwemmungen in Libyen.
Kommentare
Care Pakete und möchtegern Weltenretter, die zusammen mir den Medien in drei Wochen wieder verschwunden sind. Aber wie sollen diese Menschen ihre Häuser, Brunnen, Läden wieder aufbauen, wenn Libyen (wie viele andere arme Staaten) weiterhin durch Finanz – und Wirtschaftssanktionen nur über den “Schwarzmarkt” handeln können? Seit 10 JAHREN! lässt man diese Länder am langen Arm verhungern. Die erwirt-schaften Gewinne (durch Bodenschätze) die von der USA, der EU und selten von der Uno “einbehalten”, sogar für Hilfslieferungen und Entschädigungen “verechnet” werden. Das sind nicht nur unsere Steuern, das ist auch viel, sogar sehr viel Geld, dass den ärmsten Menschen schamlos und hinterhältig durch Sanktionen vorenthalten wird. Durch Sanktionen verhungern und flüchten genausoviele Menschen wie in einem militär Krieg. Kein Wunder das die Boote, anstatt Häuser bauen.
“10.000 Vermisste nach Unwetterkatastrophe in Libyen” wahrscheinlich schon alle bei uns…………………….
Die Erde wehrt sich gegen die Menschen.
Libyen hatte unter Gaddafi die zweitstärkste Kaufkraft pro Kopf in Afrika. (Nach Südafrika). Damals hätte wohl auch das Katastrophenmanagement besser funktioniert. Wer hat das alles ruiniert?
Wieviel Geld wird die österreichische Bundesregierung schicken,wenn es ums Ausland geht,dann ist man sehr grosszügig,die Opfer vom Hochwasser in Österreich solten uns dringender interessieren.
Hoffe nur Sie bleiben vermisst….oder stehen die bald auch hier und Rufen das Zauberwort Asylasylasyl Geld Many Haus Auto..nee Schreibe langsam
Hauptsache alle Hilfen gehen nach Marokko ! Die Presse und TV ist voll mit Marokko
Bei uns nicht.
Internationale Hilfen für Libyen werden koordiniert.
… auch in den USA und in der UN. Russland bleibt unerwähnt. Was die machen und ob sie überhaupt was machen, weiß offenbar niemand. Was sagt RT dazu ?