Spanien jubelt bei den Frauen erstmals über den Weltmeister-Titel. Die Spanierinnen gewannen am Sonntag im Finale in Sidney bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen gegen England mit 1:0. Für den entscheidenden Treffer sorgte Olga in der 29. Minute. Das Finale war historisch, zumal erstmals in der Geschichte nicht die USA oder Deutschland im Endspiel standen. Sowohl für Spanien als auch für Europameister England war es ein Final-Debüt. Zudem trafen die beiden Nationen erstmals in einem Finale aufeinander.

Die Engländerinnen konnten ihrer Favoritenrolle am Ende nicht gerecht werden. Beide Teams sorgten allerdings für einen erfrischenden Beginn mit mutigem Offensivfußball. Dennoch machten sich aufgrund der Nervosität Fehler auf beiden Seiten bemerkbar. Nach 16 Minuten hatte Lauren Hemp die erste große Chance – und die Führung auf dem Fuß! Doch sie traf nur die Latte. Praktisch im Gegenstoß folgte die Antwort der Spanierinnen. Eine scharfe Hereingabe von Kapitänin Carmona landete bei Alba Redondo, die aus kurzer Distanz an Englands Torfrau Mary Earps scheiterte (17.)

Spanierinnen nach der Anfangsphase aggressiver

In der Folge wirkten die Spanierinnen aggressiver und verbuchten immer wieder schnelle Ballgewinne im Mittelfeld. So auch beim Führungstor. Lucy Bronze verlor das Spielgerät, daraufhin verlagerte Teresa Abelleira das Spiel auf die verwaiste linke Seite zu Mariona Caldentey, die die nachlaufende Carmona optimal in Szene setzte. Spaniens Kapitänin schloss mit einem straffen Schuss ins lange Eck ab (29.).

Dieses Erfolgserlebnis gab “La Roja” weiter Auftrieb. Ein Abschluss von Irene Paredes (36.) landete neben dem Gehäuse, unmittelbar vor dem Pausenpfiff rettete bei einer Direktabnahme von Paralluelo (45.+1) dann Aluminium für England. Die “Lionesses” strahlten nach dem Lattentreffer von Hemp nur noch bedingt Gefahr aus und lagen nach 45 Minuten verdient zurück.

Englands Teamchefin reagierte zur Pause auf den Rückstand und brachte im Rahmen eines Doppelwechsels auch Stürmerin James. Am Drücker blieben nach Wiederanpfiff aber weiterhin die Spanierinnen. Caldentey scheiterte mit einem Schlenzer an Earps (50.), später setzte Aitana Bonmati einen Distanzschuss über das Tor (62.). Auf der Gegenseite vergab Hemp aus aussichtsreicher Position (54.).

Hermoso hatte Vorentscheidung auf dem Fuß

Zwanzig Minuten vor dem Ende hatte Hermoso (33) die Vorentscheidung auf dem Fuß. Englands Keira Walsh streifte im Strafraum den Ball mit dem abgespreizten Arm, nach minutenlangem VAR-Studium entschied Schiedsrichterin Tori Penos schließlich auf Elfmeter. Torfrau Earps erriet das Eck und entschärfte den Strafstoß von Hermoso (70.).

Auch in der Schlussphase samt 14-minütiger Nachspielzeit gelang es England nicht, entscheidend vor das Tor der Spanierinnen zu kommen. Gute Chancen fand weiterhin nur “La Roja” vor, Ona Battle verpasste alleinstehend vor Earps abermals die Entscheidung (92.). Dies sollte sich am Ende aber nicht mehr rächen.