
100.000 LKW-Fahrer zu wenig: Steht Europa kurz vor dem Versorgungskollaps?
Schon jetzt sorgen sorgen fehlende Lastwagenfahrer in Großbritannien für leere Supermarktregale – und bald könnte ein ähnliches Schicksal ganz Europa ereilen. Experten warnen vor einem drohenden “Versorgungskollaps”.
In Großbritannien kommt es aktuell zu Versorgungsmängeln – dafür ist nicht nur der Brexit, sondern auch ein akuter Mangel an Lastwagenfahrern verantwortlich. Doch nicht nur im Vereinigten Königreich kommt es zu Engpässen im Lieferverkehr – ein ähnliches Schicksal könnte auch bald andere europäische Länder ereilen, wie ein deutscher Experte nun warnt: “Was in Großbritannien passiert, ist durch den Brexit beschleunigt. Ich gehe aber fest davon aus, dass wir in Westeuropa die gleiche Situation haben werden, nur etwas zeitversetzt”, so Dirk Engelhardt vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung der Deutschen Presse-Agentur, und warnt: “Wir warnen davor, dass wir auch in Westeuropa sehenden Auges in einen Versorgungskollaps laufen.”
In britischen Supermärkten kommt es derzeit immer wieder zu Engpässen bei verschiedenen Produkten. Auch Restaurants, Betriebe, Landwirte und sogar Klärwerke sind von Störungen in ihren Abläufen oder von Knappheit bestimmter Güter betroffen, da viele Betriebe um die wenigen Fahrer konkurrieren. Die britische Road Haulage Association schätzt den Mangel derzeit auf rund 100.000 Fahrer.
Pandemie maßgeblich an LKW-Fahrer-Mangel beteiligt
Während der Pandemie haben viele europäische Fahrer, etwa aus Polen oder Rumänien, Großbritannien verlassen und sind zu ihren Familien in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Dass viele von ihnen wohl nicht wieder zurückkehren werden, hat gleich mehrere Gründe. Einerseits ist seit dem Brexit die Freizügigkeit für EU-Arbeitskräfte vorbei und es sind aufwendige und teure Visa-Verfahren notwendig. Gleichzeitig werden aber auch in vielen anderen europäischen Ländern Fahrer benötigt, sodass die Anziehungskraft Großbritanniens schwindet. Neue Handelshürden und Kontrollen an der Grenze erschweren die Situation zusätzlich.
Auch in Deutschland fehlen dem Logistik-Experten Engelhardt zufolge bereits zwischen 60.000 und 80.000 Fernfahrer – Tendenz steigend. Jährlich gingen rund 30.000 Fahrer in Rente und nur rund 15.000 Nachwuchskräfte kämen nach. (red/dpa)
Kommentare
Bei den Arbeits- und Entlohnungsbedingungen von denen man schon seit Jahren immer wieder hört, ist es kein Wunder, dass sich diesen Beruf immer weniger Leute wählen.
Mehr bezahlen und das Problem ist erledigt.
Man sieht, dass es etwas mehr als Krankenschwestern und Supermarkt-Kassierinnen gibt, die systemrelevant sind. Fast alle sind systemrelevant.
Jahrelang wurden alle die ihr Geld mit drehenden Räder verdienten , wie der letzte Dreck behandelt und entlohnt , die ausgehandelten Kolektivverträge sind praktisch Sklavenvertäge mit der Unterschrift der AK und Gewerkschaften. Zahlt höhere Lohne und es werden sich wieder Leute finden die sich auf den “Bock ” setzen .
Ich bin heute noch sehr beeindruckt wenn ich sehe wie jemand einen Sattelzug rückwärts durch eine kleine Hofeinfahrt fährt. Die auf dem ” Bock ” haben meinen vollen Respekt .
Von einem Versorgungsengpass und zu wenig LKWfahrern ist im Transitbundesland Tirol und am Brenner und auf der Europabrücke nichts zu merken. Im Gegenteil. Die LKW-Hölle steigert sich von Jahr zu Jahr und die rollende Landstraße ist ein Flop. LH Platter und seine Felipe reden und reden und reden…und währenddessen erkranken die Tiroler am Lärm, stecken im Stau, ersticken im Feinstaub.
Es ist kein Problem des fehlenden Personals sondern ein Problem der Entlohnung!
Durch den Unbegrenzten Zuzug unqualifizierten Personals(Asyl und Migration) sind die Gehälter auf einen unterirdischen Level gesunken soweit dass selbst Asylbewerber anderswo eine bessere Bezahlung erwarten können, das ist der Hauptgrund für diesen herbeigeredeten Mangel!
Das müsste doch der Markt regeln können: Höhere Löhne -> mehr Arbeitskräfte (-> Höhere Preise für Konsum-Güter).
Warum funktioniert es nicht? Man will wohl keine höheren Löhne zahlen, kann das sein?
Das Transport-Problem können spielend eLastenräder der Lobau-Terroristen bewältigen.