Als “erschreckend” bezeichnete der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger, am Donnerstag die veröffentlichten Zahlen des Umweltbundesamtes. In den Jahren 2019 bis 2020 wurden 11,5 Hektar Äcker und Wiesen pro Tag verbaut, was der Größe von 16 Fußballfeldern entspricht. „Wir sind noch immer meilenweit von dem im jetzigen Regierungsprogramm – und bereits erstmals im Jahr 2002 – festgelegten Zielwert von 2,5 Hektar pro Tag entfernt“, erklärte Weinberger in einer ersten Stellungnahme. „Tatsache ist, dass in Österreich täglich noch immer zu viel beste Agrarflächen für Straßen und Immobilien neu verbaut werden. Wir brauchen endlich ein Maßnahmenbündel, aber eines, das sich gewaschen hat.“

Haben längst die Belastbarkeitsgrenze überschritten

Weinberger fordert ein umfassendes Maßnahmenbündel, um den Flächenverbrauch in den Griff  zu bekommen. Dazu gehört unter anderem die rasche Erarbeitung und Umsetzung der von der Bundesregierung avisierten Bodenschutzstrategie, Zielwerte für maximale Flächennutzung in den Raumplanungsgesetzen der Bundesländer, gesetzlicher Schutz wertvoller Agrarflächen vor Verbauung durch Photovoltaik – nur auf toter Infrastruktur wie Dächern sollte sie Weinberger zu folge sein – ,  monetäre Anreizsysteme für die Revitalisierung leerstehender Immobilien, Ausbau des öffentlichen Verkehrs.

„Wir haben beim Flächenverbrauch die Belastbarkeitsgrenze bereits längst überschritten. Begrenzte Landwirtschaftsflächen verlangen einen sofortigen Stopp des Bodenverbrauchs“, unterstreicht Weinberger.