Deutschland kassierte bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen die erste Niederlage. Gegen Kolumbien setzte es für die DFB-Frauen eine 1:2 Niederlage. Kolumbien ging gegen den Vize-Europameister in der 52. Minute durch eine Einzelaktion von Wunderkind Linda Caicedo in Führung. Das Juwel von Real Madrid zimmerte den Ball von halblinks im Strafraum mit Effet und Präzision in die rechte obere Ecke.  Deutschland bestürmte danach wild das gegnerische Tor, belohnte sich aber erst in der 89. Minute, als Kapitänin Alexandra Popp den Foul-Elfmeter sicher zum 1:1 verwertete.

Doch Kolumbien gab nicht auf und warf in der Schlussphase alles nach vorne. In der 97. Minute brachte Manuela Vanegas nach einer Ecke tatsächlich den siegbringenden Kopfball im Tor unter. Nach weiteren acht Minuten Nachspielzeit hatten die Kolumbianerinnen ihren zweiten Sieg in der Gruppe H sowie den ersten Platz sicher und stehen mit mehr als einem Bein im Achtelfinale.

Die DFB-Truppe auf Platz zwei kann indes in der letzten Runde am Donnerstag noch von Marokko verdrängt werden. Im letzten Gruppenspiel bekommen es die DFB-Frauen mit Südkorea zu tun, die nach zwei Spielen noch null Punkte auf dem Konto haben. Folglich können die südkoreanischen Frauen nicht mehr aufsteigen. Bei einem Sieg wäre Deutschland definitiv im Achtelfinale. Auch ein Unentschieden würde genügen, wenn Marokko sich nicht gegen Kolumbien durchsetzt.

“Es ist einfach megabitter”, sagte Popp nach der ersten deutschen Niederlage in einer WM-Gruppenphase seit 1995 vor dem ARD-Mikrofon. “Wir hatten das Spiel eigentlich grundsätzlich im Griff.” Es habe “vielleicht der letzte Mut Richtung Tor gefehlt, das letzte Eins-gegen-Eins zu gewinnen”. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg gab sich aber nicht besorgt: “Ich glaube nicht, dass die Mannschaft einen Knacks kriegt. Wir können das einordnen, was uns heute gefehlt hat.” Mit einem Sieg gegen Südkorea wäre Deutschland in jedem Fall weiter.

Darüber hinaus jubeln die Schweiz und Norwegen über den Einzug in das Achtelfinale. Für Neuseeland ist das Heimturnier schon vorzeitig zu Ende. In Dunedin war für den Gastgeber ein 0:0 gegen die Schweiz zu wenig. Norwegen setzte sich in Auckland 6:0 (3:0) gegen die Philippinen durch.

Den Auftakt zum Torfestival bei Norwegen machte Sophie Roman Haug mit Treffern in der 6. und 17. Minute. Weitere Torschützinnen waren Caroline Graham Hansen (31.), Alicia Barker (48.) per Eigentor und Guro Reiten (53./Elfmeter), ehe Haug mit ihrem dritten Treffer dann auch den Schlusspunkt setzte (95.). Schweiz gewann die Gruppe A mit 5 Punkten vor Norwegen (4), dem im Torverhältnis schlechterem Neuseeland (4) und den Philippinen (3).