Im Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags hat Meteorologe Karsten Schwanke berichtet, dass er dem mit Gebühren finanzierten SWR eine Sondersendung am Vorabend der schlimmen Flutnacht angeboten zu haben. Brisant: Zunächst habe der Sender bei ihm sogar angefragt, ob er eine Extra-Sendung mit Verweis auf die sinkende Hochwassergefahr für die Region Schwarzwald machen könne.

"Das wird schlimm"

Stattdessen habe er beim SWR in Mainz angerufen und der Redaktion von „SWR Aktuell“ eine Sondersendung für 19.36 Uhr zur sich andeutenden Wetterkatastrophe zu machen – nur wenige Stunden vor dem Eintreffen der Wassermassen also. Darüber berichtet „Focus Online“ unter Berufung auf die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.

„Das wird schlimm in der Eifel“, will Schwanke gewarnt haben. Doch die Redaktion lehnte eine Sondersendung ab. Man habe ja ohnehin einen Wetterbreicht. Dort warnte man die Bevölkerung aber mit keinem Wort vor der drohenden Katastrophe. Die Menschen gingen ins Bett – und wurden von den Wassermassen überrascht. 134 verloren bei der katastrophe ihr Leben. Viele mehr ihr gesamtes hab und Gut.

"Es wäre genug Zeit gewesen"

Und die Vorwürfe des Experten werden noch brisanter: „Selbst in der Ist-Vorhersage am Abend des 14. Juli um 20, 21 Uhr wäre immer noch genug Zeit gewesen, die Leute da rauszuholen“, sagte der TV-Moderator im Untersuchungsausschuss Flutkatastrophe des Landtages in Mainz. „Ich kann nur vermuten, dass die Person fehlte, die mit panischer Stimme gesagt hat, wir müssen alle rausholen.“