Die Austria begann ambitioniert, probierte sich im Pressing und erzielte Teilerfolge. Lechs Spielaufbau lahmte, die Heimischen hätten aus ihrer ersten Möglichkeit aber fast angeschrieben. Joao Amaral tauchte nach Idealpass von Skoras alleine vor Christian Früchtl auf, schoss aus halblinker Position aber deutlich über die Latte (14.). Bei der Austria ging viel über die rechte Flanke mit Reinhold Ranftl und Andreas Gruber. Ein schneller Gegenstoß ebnete Gruber die erste große Austria-Chance. Der Rechtsaußen hatte viel Platz, schloss aber zu harmlos ab (24.).

Es ging turbulent weiter. Zunächst war Lech am Zug. Die Austria attackierte im Mittelfeld ungestüm und machte Raum auf, Ishak war nach Pass von Amaral völlig frei und ließ Früchtl keine Chance. Ob der Schwede aus dem Abseits startete, blieb unbeantwortet. In der Conference League kommt der VAR in der Gruppe nicht zum Einsatz. Der Austria gelang es jedoch umgehend, den Rückschlag abzuschütteln: Fischer verschaffte sich Platz im Strafraum und sah Braunöder, der im zweiten Versuch erfolgreich blieb. 1:44 Minuten lagen zwischen dem 1:0 und 1:1.

"Joker" sorgt für die Entscheidung

Polens Champion offenbarte weiter Schwächen in der Defensive und präsentierte der Austria die Führung am Serviertablett. Linksverteidiger Pedro Rebocho patzte bei der Ballannahme und ließ gegen Dominik Fitz das Bein stehen. Der Gefoulte wollte antreten, Fischer schnappte sich nach einer kurzen Diskussion aber den Ball – und scheiterte mit einem zu unplatzierten Versuch an Lechs Filip Bednarek. Die Austria konnte sich für ihre gute Vorstellung in der ersten Spielhälfte nicht belohnen.

Brenzlig wurde es für die Wiener schon kurz nach Seitenwechsel. Ishak spielte Amaral frei, der Portugiese scheiterte aus elf Metern an Früchtls Parade (49.). Dauerläufer Braunöder war indes bei einer scharfen Hereingabe knapp dran an seinem zweiten Europacup-Tor (56.), Gruber verfehlte das lange Eck nur knapp (62.). Spielte die Austria offensiv gefällig, leistete sie sich in der Abwehr aber erneut eine Unachtsamkeit zu viel. Skoras hatte bei einer Flanke zu viel Platz und schloss volley ab. Abseitsreklamationen blieben ungehört, Mühl war mit dem Flügelspieler auf gleicher Höhe.

Schmid brachte frische Kräfte für die Offensive, für Lech schaffte jedoch ein “Joker” die Entscheidung. Velde verschaffte sich gegen Ranftl Platz und bezwang Früchtl erneut. Der Norweger legte im Finish nach einem Freistoß sogar noch nach.