Österreich hat zu viel Impfstoff: Derzeit (Stand: 31.08.2023) befinden sich 17 Millionen Covid-19-Impfdosen in den Lagerbeständen, informierte nun das Gesundheitsministerium den eXXpress.

Ein Großteil dieser 17 Millionen Impfdosen dürfte bereits abgelaufen sein. Das Ministerium teilt dazu mit: „Auf Grund von rückwirkenden Haltbarkeitsverlängerungen von Seiten der Hersteller, werden Dosen mit bereits überschrittenem Haltbarkeitsdatum weiterhin gelagert.“ Das heißt: Die Hersteller verlängern die Haltbarkeit nach dem eigentlichen Ablauf wieder, was den Lagerbestand erhöht. 

Über zehn Millionen Impfdosen vernichtet – 200 Millionen Steuergeld

Was den Blutdruck jedes Steuerzahlers deutlich erhöhen wird: Insgesamt wurden bereits 10,26 Millionen Impfdosen vernichtet, so das Ministerium auf Anfrage.

Bei einem Einkaufspreis von 20 Euro würde das somit über 200 Millionen Euro Steuergeld entsprechen. Anfang Mai berichtete das „Ö1-Morgenjournal“ noch von 5,5 Millionen vernichteten Impfdosen – die Menge, die in der Spezialentsorgung landete, hat sich also fast verdoppelt. Österreich kauft also gewaltige Impfstoff-Lieferungen, die dann aber vernichtet werden müssen.

1,9 Millionen neue Omikron-Impfdosen für Österreich

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) gab kürzlich bekannt, dass nun die ersten auf die Omikron-Variante angepassten Impfstoffe in Österreich eingetroffen sind. Im Herbst sollen insgesamt 1,9 Millionen Dosen zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass erneut ein großer Teil der Impfstoffe, nämlich rund 15 Millionen Dosen, entweder vernichtet oder an andere Länder gespendet werden müssen.

Insgesamt seien bereits 9,5 Millionen Impfstoffdosen gespendet worden. Das Gesundheitsministerium betont: “Mit bereits über 9,5 Millionen gespendeten Impfstoffdosen zeigt die Republik Österreich ihr starkes Engagement für globale Gesundheit und Solidarität und wir verfolgen weiterhin das Ziel, auch den neuen angepassten Impfstoff bedürftigen Staaten zur Verfügung zu stellen.” 

Zu hohe Liefermengen – Österreich muss Verträge nachverhandeln

Österreich habe in Verhandlungen mit BioNTech-Pfizer und anderen Herstellern erreicht, dass die ausstehenden Abnahmeverpflichtungen reduziert und die restlichen Lieferungen über mehrere Jahre verteilt werden, so das Gesundheitsministerium. Durch die Nachverhandlungen der bestehenden Verträge sei es gelungen, die Liefermenge für dieses Jahr auf 1,9 Millionen Dosen zu begrenzen.

Impfempfehlung geändert

Das Nationale Impfgremium hat vergangene Woche seine Impfempfehlung für Österreich geändert. Bisher waren je nach Impfstoff bis zu drei Dosen für die Grundimmunisierung erforderlich. Ab Herbst gilt die Empfehlung für nur noch eine Corona-Impfung.