20.000 Afghanen wollen nach Deutschland
Auch fünf Monate nach der Machtübernahme der Taliban in Kabul warten immer noch zigtausende Afghanen auf eine Möglichkeit, nach Deutschland einzureisen. Besonders für frühere Mitarbeiter von Bundeswehr und Entwicklungshilfe sei die Lage im Land gefährlich.
Viereinhalb Monate nach der Machtübernahme der Taliban Mitte August des vergangenen Jahres warten noch immer20.000 und Afghanen auf eine Möglichkeit zur Einreise nach Deutschland, wie das Bundesinnenministerium der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte. Die Zahlen fluktuieren, weil frühere Ortskräfte, die sich in ihrer Heimat bedroht sehen, sich weiterhin an deutsche Behörden wenden oder auch Angehörige nachmelden können.
1462 Afghanen kamen im Dezember 2021 nach Deutschland
Zudem ist auch möglich, dass manche Betroffene sich bereits in einem anderen Land außerhalb Afghanistans aufhalten. Die größte Gruppe unter den Eingereisten machten mit Stand vom 27. Dezember nach Auskunft des Bundesinnenministeriums sogenannte Ortskräfte und ihre Angehörigen aus. Seit dem 16. August sind demnach 1348 frühere Ortskräfte und ihre Angehörigen nach Deutschland gekommen, insgesamt 5437 Menschen. Ortskräfte arbeiteten zum Beispiel für das Bundesentwicklungsministerium oder die Bundeswehr als Übersetzer und müssen nun Verfolgung durch die militant-islamistischen Taliban fürchten.
Auch Menschenrechtler, Künstler, Wissenschafter, Journalisten oder andere Menschen, die die Bundesregierung als besonders gefährdet einstuft, warten noch auf ihre Einreise. Aus dieser Gruppe sind bis Ende Dezember 466 Menschen nach Deutschland gekommen, inklusive Angehöriger waren es 1462 Personen.
Linken-Abgeordnete: "Aufnahmestand ist absolut unzureichend"
Die Linken-Abgeordnete Gökay Akbulut bezeichnete den Stand der Aufnahmen als “absolut unzureichend”. “Die Betroffenen leben in größter Angst und Unsicherheit in Afghanistan.” Sie verwies auf einen Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) von Ende November, wonach die Taliban seit ihrer Machtübernahme alleine in vier Provinzen Afghanistans mehr als 100 ehemalige Soldaten, Polizisten oder Geheimdienstler hingerichtet oder verschwinden haben lassen. “Die neue Außenministerin steht hier in der Pflicht, unkompliziert und schnell zu helfen”, erklärte Akbulut in Richtung Annalena Baerbock (Grüne).
Die neue Bundesregierung will die Evakuierung besonders schutzbedürftiger Menschen aus Afghanistan beschleunigen, wie Bundesaußenministerin Baerbock angekündigt hat. Das Auswärtige Amt hat bisher 670 Menschen mit einer Aufnahmezusage für Deutschland mit zwei eigenen Charterflügen aus Kabul evakuiert. “Weitere Charterflüge direkt aus Kabul konnten aufgrund von Widerständen durch die Taliban vorerst nicht erfolgen”, hieß es aus dem Außenamt. Vor diesem Problem stünden auch andere Staaten. “Wir arbeiten intensiv an einer Wiederaufnahme dieser Flüge.” Weitere 430 Menschen hätten mit Flügen ausreisen können, die von Katar organisiert wurden. “Daneben hat die Bundesregierung Ausreisen aus Afghanistan auf Linienflügen organisiert. Weitere Menschen konnten auf einem Flug einer Nichtregierungsorganisation ausreisen.”
Fast 6000 deutsche Visa für Afghanen erteilt
Aus dem pakistanischen Islamabad gab es laut Auswärtigem Amt 18 Charterflüge für die Weiterreise nach Deutschland, den jüngsten davon am Donnerstag. Auf diesem Weg hätten etwa 3800 Afghanen mit Aufnahmezusagen einreisen können, also Ortskräfte und Menschen auf der Menschenrechtsliste des Außenamts sowie jeweils deren Angehörige. Seit der Machtübernahme der Taliban seien an deutschen Auslandsvertretungen in der Region mehr als 5900 Visa für Afghanen erteilt worden.
SPD, Grüne und FDP haben sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, das Verfahren zur Aufnahme von Ortskräften so zu reformieren, dass gefährdete frühere Mitarbeiter und ihre engsten Angehörigen unbürokratisch in Sicherheit kommen. “Wir werden unsere Verbündeten nicht zurücklassen. Wir wollen diejenigen besonders schützen, die der Bundesrepublik Deutschland im Ausland als Partner zur Seite standen und sich für Demokratie und gesellschaftliche Weiterentwicklung eingesetzt haben”, heißt es dort. (APA/dpa/red)
Kommentare
Ich staune immer wieder, wie viele “Ortskräfte” es dort gegeben hat. Wenn man die aller dort vertretenen Staaten zusammen zählt, kommt halb Afghanistan nach Europa.
Für mich stimmt da was nicht.
Die Geschichte hat einen Riesenhaken. Die zugezogenen Bereicherer brauchen ja Wohnungen, und die bekommen sie von NGOs, die staatlich unterstützt werden. Wohnungen auf Kosten der Steuerzahler also. Und dann gibt es weniger begüterte Steuerzahler, die eben keine billige NGO-Wohnung bekommen, weil sie einheimisch, manchmal christlich und immer weiß sind. Was passiert, wenn die ersten Bürger klagen werden, weil der Gleichheitsgrundsatz verletzt wird? Zurzeit ist es ja so, dass kein Pass, muslimische Religionszugehörigkeit und Nicht-weiße Farbe schon jedes Füllhorn samt Gesundheitsversorgung öffnet. Ob Flucht oder nicht, spielt längst keine Rolle mehr.
Klar wollen sie nach Deutschland oder Österreich. Die freuen sich schon ein Leben lang darauf unsere Pensionen sichern zu dürfen.
Wäre es nicht möglich, dass ein paar Tausend Afghan*innen auch zu uns nach Ö kommen könnten?
Wir haben auch noch Platz und würden uns über diese musl. kulturelle Bereicherung sehr freuen!
Durchwinken (von einem anderen Artikel die Headline übernommen)…
Die ganze Welt kommt doch seit 2015 aus dem Lachen nicht mehr raus, weil Deutschland sich selber abschafft.
Wenn D sich wenigstens komplett alleine abschaffen würde, wäre das für andere Länder nicht so tragisch. Nur leider zieht Österreich immer mit D mit und das schmerzt… Dahingehend kann man leider nur noch weinen.
20.000 dürfen legal kommen und einige Millionen werden illegal nachfolgen!
Deutschland ist keine Insel und Teil der EU, also was soll diese Politik?
Deutschland sollte die EU verlassen, das wäre das Beste für die EU!
wie meine mutter immer sagte:”ich will auch viel”
Ob die Linken-Abgeordnete Gökay Akbulut zufällig selbst eine Afghanin ist?
Die deutschen Bundeswehrsoldaten müssen ja ein sehr bequemes Leben dort geführt haben, hatte doch jeder mindestens 10 Ortskräfte zu seinen Diensten. Bis auf diejenigen, die im Bemühen um Demokratie am Hindukusch ihr Leben ließen.
Wenn ein Land nicht in der Lage ist, die Grenzen für ungebetene Asylanten zu sperren, braucht auch keiner über dieses Armutszeugnis jammern!!
Egal, Europa hat sich bereits abgeschafft und ist dem Untergang geweiht. Ein Blick nach Wien reicht um das zu sehen.
Danke an die Linken und den Sozis!
Die Bundeswehr ging nach Afghanistan, jetzt soll die BRD 20.000 Afghanen aufnehmen!
Was soll das Ganze?
sie schaffen das.
500!! Es gab 500 Ortskräfte… Schickt die 20000 nach USA. War doch deren Krieg “War of Terror”!
Dann werden die schönen Mohnblüten endlich fachgerechte Verwendung finden ….