Die Mission im Vorfeld des Spiels war klar: Ein Sieg für Österreich war notwendig, um das Ticket für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland zu fixieren. Doch die Personalsituation bereitete Teamchef Ralf Rangnick Kopfzerbrechen. Die österreichische Nationalmannschaft musste auf einige Leistungsträger verzichten.

Doch trotz einiger Ausfälle versteckte sich das ÖFB-Team keineswegs. Im Gegenteil: Die Gastgeber machten den Belgiern mit hohem Pressing das Leben schwer. Dennoch waren es die Belgier, die in Führung gingen. Lukebakio setzte sich auf der rechten Seite gegen Lienhart durch und konnte auch Torhüter Schlager überwinden (12.). Dennoch ließ sich die Rangnick-Elf nicht beirren und spielte beherzt weiter. In der 20. Minute prüfte Sarkaria mit einem Linksschuss erstmals Sels. Eine Minute später parierte Belgiens Notnagel gegen Wimmer nur kurz, der zweite Versuch des ÖFB-Flügelflitzers fiel etwas zu hektisch aus.

ÖFB-Goalie Alexander Schlager tippte einen Fernschuss von Amadou Onana über die Latte (28.). Auf der Gegenseite wurde Baumgartner von Sels gestoppt, den Nachschuss brachte Wimmer erneut nicht im Tor unter (42.).

Belgien bringt Sieg in Unterzahl über die Runden

Die Tore machten die Belgier. Lukaku ließ mit einem Lattentreffer noch die Großchance auf das 2:0 aus (54.), Lukebakio legte eine Minute später aber seinen zweiten Treffer nach. Der Schuss des Sevilla-Legionärs nach einem von Yannick Carrasco kurz abgespielten Freistoß wurde von Wimmer und Seiwald noch jeweils leicht abgefälscht. Jeremy Doku hatte mit der ÖFB-Defensive seinen Spaß. Mit einem Pass hebelte der Manchester-City-Jungstar die Hintermannschaft aus, Lukaku erzielte sein neuntes Tor im sechsten Spiel der laufenden Qualifikation.

Beim Stand von 0:3 verhalf Rangnick Salzburg-Youngster Samson Baidoo zu seinem Länderspiel-Debüt. Dazu kam Mittelstürmer Sasa Kalajdzic über ein Jahr nach seinem Kreuzbandriss zum Team-Comeback, und auch Muhamed Cham wurde eingewechselt (alle 66.). Laimer gab den Fans, darunter die trotz ihrer Verletzungen angereisten Alaba, Arnautovic und Posch, Hoffnung. Der Bayern-München-Legionär eroberte den Ball selbst und traf via Innenstange.

Belgiens Mittelfeld-Ass Onana sah für ein Foul an Xaver Schlager die Gelb-Rote Karte (78.). Anschließend kam es zu einer Rudelbildung, bei der Belgiens Kapitän Lukaku nur mit vereinten Kräften zu bändigen war. Für die hitzige Schlussphase schickte Rangnick auch Sabitzer auf den Platz. Eine Flanke von Xaver Schlager berührte Belgiens Arthur Theate ungeschickt mit der Hand. Den nach Videostudium verhängten Elfmeter verwandelte Sabitzer sicher im rechten Eck.

Die acht Spiele andauernde Ungeschlagen-Serie des ÖFB-Teams endete dennoch. Ihre nächste Chance auf das Ticket nach Deutschland haben die Österreicher am Montag (18.00 Uhr) in Baku. Mit einem Sieg gegen Aserbaidschan wäre die dritte EM-Teilnahme in Serie in trockenen Tüchern. Zum Abschluss geht es am 16. November noch nach Estland. Zwei Punkte benötigt die ÖFB-Auswahl aus den beiden ausständigen Partien, um das Ziel aus eigener Kraft zu erreichen.