Es muss dazu Polizei-Protokolle der Einsätze geben, Berichte von Rettungsorganisationen, Daten aus Krankenhäusern. Wenn – wie der Gesundheitsminister behauptet – im Sommer täglich 2,5 Menschen tot umfallen weil es ihnen zu heiß war, muss das dokumentiert sein. Woher haben Sie diese Zahlen, Herr Minister Rauch? Wo sind die Belege für den massenhaften „Tod durch Hitze“?

Wie ist Leben in Afrika eigentlich möglich?

Das Schlüsselwort in einem Beitrag von Johannes Rauch steht ganz am Anfang seines Postings auf der Plattform X: „Circa“ 230 Menschen starben an den Folgen der Hitze, schreibt er. Europaweit sollen es sogar 60.000 gewesen sein. „Circa“, weil so genau sagen kann das freilich niemand. Schon alleine deshalb nicht, weil es für den „Hitzetod“ keine klare medizinische Definition gibt. Würden Menschen einfach tot umfallen, wenn es draußen mal heiß ist, wäre Leben in den Tropen nicht möglich. Afrikas Geburten-Boom ließe sich nur schwer erklären. „Ein Großteil der Menschen wohnt in sehr heißen Regionen. Die haben gelernt, sich damit abzufinden. Viele von uns gehen dort überdies gerne auf Urlaub“, erklärt dazu auch der renommierte Mediziner Dr. Marcus Franz.

Hitzeschutzplan wird ausgearbeitet

Mit den „ca. 230 Hitzetoten“, die in Österreich offenbar 2022 aufgefunden wurden, rechtfertigt Rauch die Überarbeitung eines „Hitzeschutzplans“, wie er Ende August (also quasi zum Ende des heurigen Sommers) auf Social-Media weiter erklärte. Damit aber nicht genug: Rauch rechnet, so schreibt er weiter, dass die Zahl der Hitzetoten dieses Jahr sogar noch höher sein wird. Also ca. 300? 400? Gibt es belastbare Beweise für diese Behauptung, Herr Minister? Wenn ja, lassen Sie diese bitte unserer Redaktion zukommen – wir werden gerne darüber berichten.

28 Hitzetage verzeichnet das Klimadashboard heuer bislang - der Gesundheitsminister rechnet mit vielen Toten.Screenshot

Macht Ihnen die Hitze Angst?