Was die Pflege angeht, verweist der SPÖ-Vorsitzende darauf, dass bis 2030 100.000 Arbeitskräfte fehlen würden. Da sei es an der Zeit, eine Offensive zu starten und die Ausbildung zu attraktivieren. Die Politik müsse zeigen, dass es sich um ein wichtiges Thema handle.

Als Richtschnur nimmt Babler die Entlohnung von Polizeischülern, die eben 2300 Euro brutto erhalten, was er begrüßt. Doch ist der SPÖ-Chef der Meinung, dass dieselben Regeln auch für Pflegeschüler gelten sollten – egal ob für Assistenz, Fachassistenz oder diplomierten Bereich. Denn derzeit müsse man etwa für eine Pflege-Ausbildung auf einer Fachhochschule sogar 800 Euro im Jahr bezahlen. Die von ihm errechneten Kosten von 220 Millionen im Jahr hält Babler für “überschaubar”.

Verteidigt wird vom SPÖ-Vorsitzenden der Vorschlag seiner Partei, die CO2-Bepreisung auszusetzen: “Es soll nicht in Richtung Verbotskultur gehen.” Die Menschen müsse man mitnehmen und ihnen die entsprechenden Angebote machen, bewirbt Babler eine stärkere Taktung im öffentlichen Verkehr, die es attraktiver machen würde, auf das Auto zu verzichten.

Fachleute sollen Vorschläge erarbeiten

Wenn hingegen die Regierung die Menschen zwingen wolle, ihre Heizsysteme um zigtausende Euro zu tauschen, wäre das “fernab der Realität”. Vielmehr setzt Babler auf neue Technologien. Standortmanager würden hier zu wenige Förderungen erkennen, erzählt er im APA-interview.

Genaue Konzepte dazu und zu so ziemlich jedem Lebensbereich für das rote Wahlprogramm soll Bablers vor kurzem präsentierter Expertenrat bringen. “Einige hundert” Fachleute sollen Vorschläge erarbeiten. Auffällig ist, dass man vor allem Wirtschaftsexperten wie Isabella Weber und Achim Truger in den Vordergrund gestellt hat. Energiemanager Marc Hall ist sogar einer der Vorsitzenden. Babler betont zwar, dass die SPÖ breit aufgestellt sei und für alle Bereiche Lösungen suche, unterstreicht aber auch, “sehr wirtschaftsaffin” zu sein. Er habe immer Priorität auf Standort-Politik gelegt. Auch für private große Investoren brauche es Investitionssicherheit. In welchen Bereichen Verstaatlichungen denkbar wären, soll der Expertenrat neben vielen anderen Themen erörtern.