Der weltweit agierende Motorrad- und Rockerclub “Bandidos Motorcycle Club”  hat in den vergangenen Monaten auch Stützpunkte in Österreich aufgebaut – das hat den Staatsschutz auf den Plan gerufen. Die Gruppierung pflegt Kontakte zu rechtsextremen Kreisen.

Nun berichtete der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf bei einer Pressekonferenz am Donnerstagvormittag von den umfassenden Ermittlungserfolgen des Staatsschutzes, des Bundeskriminalamtes und der Spezialeinheit Cobra.

Die “Bandidos strebten eine Expansion nach Österreich an und wollten hier Standorte errichten”, berichtete Ruf. “Umfassende Ermittlungen des Bundeskriminalamts” seien eingeleitet worden. Dabei wurden “Überschneidungen mit rechtsextremen Strukturen in Oberösterreich” festgestellt.

Nach bundesländerübergreifenden Ermittlungen wurden große Ermittlungserfolge erzielt. Am Montag, 26. Juni, schlug die Exekutive in den frühen Morgenstunden zu: Kriminalbeamte, Verfassungsschützer, Cobra-Einheiten führten insgesamt wurden 24 Hausdurchsuchungen und zehn Festnahmen durch.

„Österreich ist keine Insel der Seligen“, unterstreicht Franz Ruf. Extremismus stellt eine Gefahr für unsere freie Gesellschaft dar. Die Zahl der Straftaten mit rechtsextremem Bezug steigt, es findet eine Militarisierung der rechtsextremen Szene statt.

Erfolg gegen die rechtsextreme Rocker-Szene: Österreichs Polizeispitze

Rockerbande hat sogar panzerbrechende Waffen

Das Waffenarsenal der Bandidos würde reichen, eine kleine Söldner-Armee auszurüsten: 10.000 Schuss Munition, hunderte Langwaffen und Pistolen, 25 Maschinenpistolen, dazu ein überschweres Maschinengewehr, zwei Granatwerfer und sogar panzerbrechende Waffen wurden bei den Rockern sichergestellt. Interessant: Die Neonazis hatten sogar zwei vollautomatische Steyr-AUG-Sturmgewehre, die sonst nur beim Bundesheer und bei anderen Armeen im Einsatz sind.

Überrascht waren die Ermittler auch von den Bargeldsummen, die bei den Bandidos sichergestellt worden sind: 600.000 Euro Bargeld wurden beschlagnahmt. Auch ein Kilo Kokain fand sich bei den Tatverdächtigen.

Ein Teil des Waffenarsenals der Bandidos.
Der Leiter des DSN, der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst: Omar Haijawi-Pirchner
Sogar ein überschweres MG hatten die Bandidos in Österreich.

Die Ermittler knöpften sich nicht nur die Bandidos vor. Anfang Juni wurde darüber hinaus ein Mitglied der Hells Angels in Wien festgenommen. Auch hier war die Ausbeute üppig. Verbotene Waffen, fünf Kilogramm Cannabiskraut und rund 250 Gramm Kokain konnten sichergestellt werden, sowie rund 28.000 Euro Bargeld. Die Ermittlungen laufen zurzeit noch wegen eines schweren Gewaltdelikts.