Nach der CO2-Bepreisung von Sprit ab Oktober und den verdoppelten Geldstrafe für zu schnelles Autofahren kommt nun die nächste “Klima”-Maßnahme, bei der es den Österreichern ans Portemonnaie geht: Mit 2025 wird auf Plastikflaschen und Alu-Dosen ein Pfand in der Höhe von 25 Cent eingehoben. Dieser Betrag ist, wie Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) bei einer Pressekonferenz sagte, “hoch genug, um einen Anreiz zu schaffen, aber nicht zu hoch”. Konsumenten können ab dem Stichtag das Pfandgut bei jedem Verkäufer dieser Produkte zurückgeben. “So schützen wir unsere Natur und sorgen dafür, dass Plastikflaschen und Dosen fachgerecht recycelt werden”, so Gewessler.

Milchprodukte sind ausgenommen

Die grundsätzliche Einführung eines Pfandes auf Plastikflaschen und Dosen wurde bereits bei der Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) vor einem Jahr beschlossen. Allerdings mussten Details – wie vor allem die Höhe des Pfandes – erst in Arbeitsgruppen zwischen Herstellern, Händlern und dem Umweltministerium herausgearbeitet werden. Geeinigt hat man sich letztlich auf ein Pfand von 25 Cent auf alle Plastikflaschen von 0,1 und drei Litern und allen Alu-Dosen, das vom Konsumenten beim Kauf bezahlt und beim Zurückgeben wieder erstattet wird. Ausgenommen davon sind aus hygienischen Gründen Milchprodukte und Milchmischgetränke.

"Kostenintensive Umbauarbeiten" ohne wirklichen Vorteil für Einzelhandel

Prinzipiell kann das Pfandgut bei jedem Geschäft zurückgegeben werden, das entsprechende Produkte anbietet. Für kleine Geschäfte gibt es aber Ausnahmen: Diese müssen nur Flaschen und Getränke in verkaufsüblicher Menge annehmen. So muss eine Bäckerei, die nur 0,5 Liter Plastikflaschen verkauft, auch nur diese wieder zurücknehmen. An stark frequentierten Plätzen wie etwa Bahnhöfen soll es ebenfalls bald Rückgabestellen geben.

Dem Handel bleibt bis 2025 Zeit, entsprechende Umbauarbeiten abzuschließen und Rücknahme-Automaten zu besorgen. Während die großen Handelsketten die Kosten dafür vorerst selbst übernehmen müssen, gibt es für kleinere Geschäfte einen Fördertopf der EU in der Höhe von 80 Millionen Euro. Robert Nagele, Vorstand des “Trägerverein Einwegpfand” sowie der Billa AG begrüßte die Einführung des Pfandes als “nachhaltigen Beitrag zur Plastikreduktion für eine lebenswerte Zukunft.” Er plädierte aber auch für weitere Gespräche über eine generelle Förderungen für die sehr kostenintensiven Umbauarbeiten.

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