Das Traditionsprojekt in den Wiener Tuchlauben war Benkos Durchbruch in der österreichischen Immobilienszene. Laut “Profil“ soll die Signa-Gruppe am 4. Oktober 2023 fast ein Viertel ihres Besitzes an dem noblen “Goldenen Quartier” veräußert haben. Die Tuchlauben Immobilien GmbH, Eigentümerin des Luxus-Einkaufstempels, gehörte bisher allein der Signa Prime Assets GmbH.

Eine Aktionärin von Signa Prime, die deutsche RAG-S Real Estate GmbH, sicherte sich laut Firmenbuch 24,69 Prozent der Anteile an der Tuchlauben Immobilien GmbH. Die RAG-Stiftung hält wiederum fünf Prozent der Aktien an der Signa Prime-Aktien. Was die RAG-S für das “Goldene Quartier” auf den Tisch legte, ist unklar. Ende 2022 wurden die Grundstücke und Bauten der Tuchlauben GmbH auf 287 Millionen Euro geschätzt.

Gericht bestätigt: Deutsche Signa-Tochter insolvent

Die Lage für Immobilien-Tycoon René Benko wird immer prekärer: Die deutsche Signa-Tochter Signa Real Estate Management Germany GmbH hat nach offiziellen Angaben einen Insolvenzantrag gestellt. Im Geschäftsjahr 2021 arbeiteten dort 139 Menschen.

Die Signa-Gruppe steckt seit einigen Wochen in der Krise. Signa baut etwa in Hamburg den 245 Meter hohen Elbtower. Die Großbaustelle steht ebenso still wie etwa jene an der Alten Akademie in München. Zur Unternehmensgruppe gehört auch der deutsche Galeria Karstadt Kaufhof, der bereits zwei Insolvenzverfahren hinter sich hat. Die Immobilienbranche hat seit dem Beginn des Ukraine-Krieges mit gestiegenen Bau- und Energiekosten sowie höheren Zinsen zu kämpfen – auch die Signa-Gruppe blieb davon nicht verschont.