“Eine Temporeduktion erhöht die Verkehrssicherheit, reduziert den CO2-Ausstoß, mindert die Luft-und Lärmbelastung und spart zudem auch noch Treibstoff”, unterstützte Verkehrslandesrätin und Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) den Vorschlag ihrer Verkehrsexperten, der während der Begutachtungsfrist abgegeben worden war. Mit dem Koalitionspartner ÖVP soll ebenjener akkordiert sein, hieß es. An Tempo 100 auf der Autobahn sind die Tiroler mittlerweile gewöhnt – schließlich gilt das Limit seit Einführung des “IG Luft-100ers” auf Teilen der Inntal- und Brennerautobahn.

Tempo 30/80/100 wäre eine “günstige, effektive und vor allem rasch umsetzbare CO 2-Maßnahme”, begründete Ekkehard Allinger-Csollich von der Abteilung Mobilitätsplanung des Landes den Vorschlag. Laut Felipe sei “der Wunsch nach Temporeduktionen von Seiten der Gemeinden, aber auch von Anrainern in den vergangenen Jahren immer stärker geworden”. Eine Änderung der Regelgeschwindigkeit in der StVO würde “die Umsetzung derartiger Geschwindigkeitsbegrenzungen sicherlich erleichtern”.

Mehr Rechte für Fußgänger und Radler

Zudem könne die Sicherheit gesteigert und Lärm reduziert werden, erklärte das Land in seiner Stellungnahme. Ausnahmen von der allgemeinen Temporeduktion sollen nur für “höherrangige Straßen bzw. Vorrang-oder Durchzugsstraßen oder auf wesentlichen Adern des Öffentlichen Verkehrs möglich sein”.

Die schwarz-grüne Landesregierung in Tirol ginge somit offenbar einen Schritt weiter, denn eine allgemeine Temporeduktion ist in Gewesslers Entwurf nicht vorgesehen. Mit der Neufassung der StVO sollen Radfahren und Zufußgehen sicherer und attraktiver werden. Zukünftig soll beim Radverkehr unter anderem Rechtsabbiegen bei Rot oder Nebeneinanderfahren möglich sein, fußgängerfreundlichere Ampelschaltungen und neue Regeln an Öffi-Haltestellen sind weitere Neuerungen. Mit Mittwoch hatte die Begutachtungsfrist geendet.