Es ist das größte eintägige Oldtimer-Treffen Deutschlands. 3000 Autos sind traditionell dabei und 30.000 Besucher, zum Großteil Teil Familien. Für die Stadt Rüsselsheim ist das Klassikertreffen ein tolles Aushängeschild. Am Sonntag, den 25. Juni, hätte es wieder stattfinden sollen. Die Veranstalter begannen bereits mit dem Aufbau.

Doch zu früh gefreut: Die Obere Naturschutzbehörde untersagte der Stadt die Genehmigung des Volksfests. Der Grund liegt – wie könnte es anders sein – beim Naturschutz. Der wiegt offensichtlich schwerer als vieles andere. Auf der Fläche dürften keine Autos fahren, erklärt die Behörde. Der Schock sitzt tief.

Nach Ansicht der Grünen zu Unrecht genehmigt

Die Behörde ist der grünen Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid (62) unterstellt. Ihr zufolge hätte die Stadt das Ereignis nicht genehmigen dürfen. „Der rechtliche Streit bezieht sich auf die Einbeziehung der Mainwiesen und der Frage, ob die Stadt Rüsselsheim … zu Recht oder zu Unrecht eine Genehmigung der Veranstaltung in diesem Landschaftsschutzgebiet ausgesprochen hat“, berichtet Rüsselsheim.

Die Stadt versuchte es daraufhin mit einem Eilantrag und scheiterte am Verwaltungsgericht Darmstadt. Die Verwenden der Fläche war aber „zwingend und alternativlos“, wie die Stadt unterstreicht. Damit das Großevent 2024 wieder stattfinden kann, muss nun ein alternatives „Sicherheitskonzept erarbeitet werden, das die Einbeziehung der Mainwiesen nicht mehr vorsehen wird, für den Fall, dass diese dauerhaft nicht zur Verfügung stehen sollten.“

Freie Demokraten: Man sucht keine gemeinsame Lösung

Stefan Naas (49), kulturpolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, meint gegenüber der „Bild“: „Wie so oft zeigt die grüne Regierungspräsidentin kein Fingerspitzengefühl: Jahrelang findet dieses Fest ohne Probleme am selben Ort statt, ohne dass das RP eingeschritten ist, auf einmal wird es kurzfristig untersagt. Man sucht kein milderes Mittel oder eine gemeinsame Lösung.“

Die kurzfristige Absage schade im Übrigen der Stadt, den Bürgern, den betroffenen Unternehmen. „Was jahrelang ging, geht auf einmal nicht mehr – das schädigt das Vertrauen in den Staat.“