Wenn man über Novak Djokovic spricht, gehen einem wohl die Superlativen aus. Der Serbe ist im Tennis-Geschäft derzeit das Maß aller Dinge. Am Dienstag feierte er gegen den Russen Andrej Rublew einen 4:6,6:1,6:4,6:3 Sieg und steht damit im Halbfinale von Wimbledon. Zudem holte der “Djoker” beim Rasen-Klassiker seinen 33. Sieg in Serie. Damit fehlen Djokovic nur noch zwei Erfolge zu seinem 24. Grand-Slam-Triumph.

Siege gehören zweifelsohne zu seiner DNA. Das stellte er auch im Viertelfinale des Wimbledon-Turniers unter Beweis. Zwar geriet Djokovic zum ersten Mal heuer in Wimbledon in Rückstand. Allerdings holte der Serbe nach 2:48 Stunden trotzdem einen klaren Sieg. Rublew spielte phasenweise großes Tennis, für einen Sieg gegen den Rekord-Grand-Slam-Sieger reichte es dennoch nicht. Knackpunkt im Spiel war der dritte Satz, als der Russe beim Stand von 4:5 drei Breakbälle vergab, während Djokovic seinen fünften Satzball nutzte.

Der “Djoker” erreichte schließlich sein 46. Grand-Slam-Halbfinale und stellte damit den Rekord des achtfachen Wimbledon-Siegers Roger Federer ein. Für den Serben war es zudem das 400. Grand-Slam-Match – ein Meilenstein, der nur von Federer und Serena Williams erreicht wurde. Auf diese beeindruckenden Karriere-Marken wollte Djokovic nach der Partie nicht näher eingehen. “Das sind nur Zahlen. Während des Turniers mag ich nicht über Statistiken nachdenken. Ich will mich lieber auf das nächste Spiel konzentrieren.”

Am Freitag trifft er im Halbfinale auf Jannik Sinner. Novak Djokovic geht dabei als klarer Favorit in dieses Duell. Die Rolle des Gejagten und der damit einhergehende Druck lassen ihn kalt. “Druck ist Teil unseres Sports, der wird niemals verschwinden, egal wie viele Grand Slams man schon gewonnen hat. Es motiviert mich, mein bestes Tennis zu spielen. Sie wollen meinen Skalp und wollen gewinnen – aber es passiert nicht. Noch nicht,” meinte Djokovic lächelnd.

Sinner erstmals im Grand-Slam-Halbfinale

Für Sinner ist es das erste Halbfinale in einem Grand-Slam-Turnier.”Es bedeutet mir sehr viel. Wir haben viel Arbeit hineingesteckt, viele Stunden auch außerhalb des Platzes, viele Opfer für diesen schönen Moment”, meinte der Italiener. Der an Nummer acht gereihte Sinner erreichte als erster Spieler seit Boris Becker und Pete Sampras im Jahr 1995 die Runde der letzten Vier, ohne gegen einen Top-50-Gegner antreten zu müssen. Die günstige Auslosung spielte Sinner in die Karten.

Der Erfolg gegen den Weltranglisten-92. Safiullin bedeutete zudem, dass Sinner nach Nicola Pietrangeli und Matteo Berrettini erst der insgesamt dritte Italiener ist, der das Halbfinale von Wimbledon erreicht hat. Dort wartet nun der Erfolgreichste seiner Zunft. “Ich weiß, dass Novak seit zehn Jahren nicht mehr auf dem Centre Court verloren hat, es wird also ein hartes Spiel werden”, so Sinner. “Aber wer weiß, vielleicht ist es ja mein Tag.”

Gewinnt Novak Djokovic das Wimbledon-Turnier?