Geleakter 386.000-Euro-Vertrag mit Mineralölkonzern: 7 wichtige Fragen zur brisanten Causa Pawlicki / Brandstätter
Auf Anfragen schreit NEOS-Politiker Helmut Brandstätter Beschimpfungen ins Telefon und droht mit “Krieg” – der eXXpress will aber trotzdem noch einige Antworten zu der brisanten Causa, in der die ORF-Moderatorin Patricia Pawlicki und ihr Ehemann, der Ex-Kurier-Chefredakteur, involviert sind.
“Eigenartige Papiere” nennt der frühere Kurier-Chefredakteur in einem Twitter-Video jene Verträge und Jahresabschlüsse, die dem eXXpress vorliegen. Auf diesen Dokumenten ist die Unterschrift seiner Ehefrau zu sehen – und sie belegen eins klar: Dass die OMV in nur wenigen Jahren für Medienberatung 386.000 € an die Firma der Gattin von Helmut Brandstätter überwiesen hat. Die ORF-Moderatorin Patricia Pawlicki (“Hohes Haus”, “Welt-Journal”) hält als Geschäftsführerin 51 % der “Business Zeus GmbH”, 49 % ein Steuerberater aus Oberpullendorf.
Diese “eigenartige Papiere” könnten Brandstätter – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – massiv belasten: Denn der Kurier-Chef schrieb just in der Zeit nach der Erhöhung des Beratungs-Honorars seiner Ehefrau am 1. Juli 2014 auf 8400 brutto/monatlich überaus positive Kolumnen für den damaligen Vorstandsvorsitzenden des Mineralölkonzerns, der zu einem Drittel im Besitz der Republik Österreich ist. Brandstätters Texte mit besonders auffallender Parteinahme für den Ex-OMV-Boss sind am 10. Oktober 2014, am 28. Februar 2015 und am 2. März 2015 im Kurier erschienen.
Ist der NEOS-Politiker doch an der Firma seiner Gattin beteiligt?
Bei dieser Faktenlage stellen sich nun mehrere wichtige Fragen, die der NEOS-Politiker Brandstätter bisher nicht beantwortet hat:
1: Hat oder hatte der früherer Kurier-Chef doch eine Beteiligung an der “Business Zeus GmbH.”, die allerdings über einen Treuhänder (den Steuerberater) verschleiert werden sollte? Ein Treuhandverhältnis kann im Gesellschaftsrecht dazu gut genutzt werden, um die wirtschaftliche Beteiligung einer Person an einer Gesellschaft zu verstecken. Eine Antwort würde auch sicher die Kurier-Führung interessieren, die aufgrund möglicher Compliance-Verstöße bereits eine interne Prüfung angeordnet hat.
2: Hat Helmut Brandstätter Moderations-Honorare für einen TV-Sender über die “Business Zeus” abgerechnet? Sollte das der Fall sein, wäre eine Involvierung in dieser Firma kaum noch abzustreiten.
3: Hatte der jetzige NEOS-Politiker während oder nach seiner Tätigkeit als Kurier-Chefredakteur direkte oder (über die Firma seiner Gattin) indirekte Geschäftsbeziehungen zu einem anderen staatsnahen Unternehmen, etwa zu den ÖBB?
4: Könnte diese mögliche Auftragssituation die Arbeit Brandstätters im Kurier beeinflusst haben – zum Beispiel zugunsten einer positiveren Berichterstattung für den damaligen ÖBB-Chef und späteren SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern?
5: Welche Rolle spielte der spätere Kommunikationschef von Ex-Bundeskanzler Christian Kern und spätere NEOS-Berater V. bei der Erhöhung der Honorarleistungen für Patricia Pawlicki?
6: Wie ist eine derart hohe Honorarzahlung an die ORF-Moderatorin Patricia Pawlicki mit den Compliance-Regeln des ORF vereinbar?
7: Wie lange will Helmut Brandstätter noch als Parlamentarier bei den NEOS tätig sein?
Der NEOS-Politiker wollte bisher keine der Fragen beantworten und sieht sich als Opfer, weil er angeblich zu kritisch gegenüber dem Bundeskanzler sei. Im Telefonat mit dem eXXpress klang Brandstätter jedenfalls weiterhin kämpferisch und sagte wörtlich: “Das gibt Krieg. Ich weiß auch viel über Kurz.”
Kommentare
Ich mag den Brandstätter auch nicht. Ich würde mir aber wünschen, man würde den Vergehen der Schwarz-Türkisen auch soviel Beachtung schenken und die Beiträge so lange auf der Startseite belassen, wie jenen über den Brandstätter!
Der Brandstätter ist schon ein eigenartiges Exemplar und da lohnt es sich,dran zu bleiben.
An Ihrem Basti aber nicht, verstehe ich das richtig?
hui, da hat jemand ja ein kleines scharmützel laufen.
persönliche kränkungen vermischt mit fehlendem talent, wegweisung vom futtertrog und ein unerbittliches streben am demselben wieder heranzukommen, führen offensichtlich zu so einem artikel.
8400 euro brutto monatlich! vor steuern!
wahnsinn! so ein mörderhonorar! da würden die berater von kurz und co nicht mal zum telefon greifen.
das ist krieg, aber nur für mäuse und frösche.
Mit der Aussage „Das gibt Krieg. Ich weiß auch viel über Kurz.” passt er ja haargenau zu den Neos, etwas in den Raum stellen und hoffen es bleibt was hängen.
Brandstätter muss weg!!
Vorausgesetzt das stimmt:
Ich verstehe einfach nicht, warum man so geldgierig ist.
Die haben beide so viel verdient – warum muss es immer mehr, mehr, mehr sein?
Ein tolles Haus, Auto, Reisen das müsste man sich doch von dem Gehalt beider leisten können -was will man noch mehr? Ich verstehe es nicht!
… die Gier …
” Brandstätter muß weg!”
Servus TV Nachrichten sind schon eine Alternative. Es bräuchte noch regionale Fernsehsender und ein Nachrichten/Kultur/Wissenschaftsrafio. Dann kann man den ORF getrost links liegen lassen.
Ich ignoriere den ORF schon lange.
Mal sehen, ob sich nach der Neuwahl des Generalintendanten im August etwas ändert.
Grundsätzlich fühle ich mich durch ServusTV und oe24 gut versorgt, und wenn eXXpress irgendwann einen eigenen TV-Sender bringen sollte, dann wäre ich diesbezüglich wunschlos glücklich.
Der ORF profitiert von den Landesstudios und weil die Landeshauptleute diese brauchen. Ich glaube, ein neuer ORF-Generaldirektor wird den ORF nicht objektiver machen. Denn das Malheur liegt in den Redaktionen und es bräuchte Jahre zum Qualitätssprung – zumal jede Reform auf erbitterten Widerstand stoßen würde. Österreich sollte sich mehr Auswahl von Sendungen mit öffentlich-rechtlichen Inhalt gönnen.
Ich finde nicht, dass man hier dem ORF eine Schuld zuweisen kann. Vielmehr frage ich mich warum die OMV ausgerechnet Fr. Pawlicki, eine mittelmäßige Journalistin, als Medienberaterin engagiert hat. Ein Schelm wer Böses dabei denkt!
Man sollte Herrn Brandstätter in den U -Ausschuss einladen. Dort unterliegt er der Wahrheitspflicht.
Man sollte die Wahrheitspflicht im UA nicht einschränken, sondern vielmehr ausdehnen: nämlich auf die Fragesteller.
Dass die MandatarInnen unter dem Schutz der parlamentarischen Immunität die Auskunftspersonen nach allen regeln der Kunst beleidigen, belügen und verleumden dürfen, während die Auskunftspersonen sich das alles widerstandslos gefallen lassen müssen, ist unerträglich!
So geht kritischer Journalismus!
Er passt wunderbar zu NEOS und sie wunderbar zum ORF. Hinter einer schönen Fassade lauert die weniger schöne Realität.
ORF und NEOS: Es zählen vor allem die richtigen Verwandtschaftsgrade und Freundschaften. Außenstehende werden entweder ignoriert oder verachtet – als Steuer- und Gebührenzahler sollen sie für die Finanzierung aufkommen und ansonsten den Mund halten. Jene, die diese Finanzierung anzweifeln oder gar ablehnen, werden beschimpft und als Feinde der Demokratie oder der Pressefreiheit verunglimpft. Moralische Belehrungen und Besserwisserei gelten gerne anderen Leuten – geschieht dies umgekehrt, ist das eine Majestätsbeleidigung.
Ich kenne genügend Leute (und damit meine ich kein Fußvolk, sondern eher weiter oben …) von NEOS und ORF, um genau zu wissen, welche unglaubliche Arroganz und Selbstgerechtigkeit dort grassieren.
Schön, wie hier die Realität hinter der Fassade sichtbar gemacht wird – da kneifen andere Medien beharrlich (soviel zur österreichischen Pressefreiheit).
Was ist der Marc-Aurel-Club?
Als Marc-Aurel-Club wird auf Twitter mitunter eine Gruppe von Personen aus politischen und medialen Biotopen benannt, welche sich (in wechselnden Besetzungen und Allianzen) zum Ziel setzt, die ÖVP mit Mitteln außerhalb und entgegen der demokratischen Willensbildung durch den Souverän aus der Regierung hinauszubekommen, wenn nicht sogar wegzuputschen.
Besten Dank! Ich hatte schon vermutet, dass Le Salzgries eher nicht gemeint sein wird … Dass der Schlossbesitzer oder Aufdecker-Florian eher wenig mit Philosophie oder sonstiger Weisheit zu tun haben, erscheint auch ziemlich nachvollziehbar … 😉
Klenk ist Schlossbesitzer?
Weiss jemand, wie hoch das Werbebudget der Stadt und der mit ihr verbundenen Unternehmen an den “Falter ist? Das unterliegt ja – im Gegensatz zu den Bundesministerien – nicht der Offenlegungspflicht.
Ich fürchte, auch Herr Schmitt wird sich künftig “sehr warm anziehen” müssen, wenn er den “Krieg” mit den Brandstätters aufnimmt. Das lassen sich die bisher so ungestört erfolgsverwöhnten Günstlinge ganz bestimmt nicht einfach so gefallen. Und uiuiui, wenn der Brandi ins Telefon “schreit”, dann wird wohl die gesamte exxpress-Redaktion ordentlich zittern – hoffe ich zumindest.
Aber bitte, es gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung!
Sie haben leider nur zu recht, liebe Katha!
Ungeachtetdessen, zu welcher bemitleidenswerten Witzfigur Herr Brandstätter sich selbst mit seinem Verhalten zunehmend macht
https://twitter.com/HBrandstaetter/status/1393149181045448706?s=20
Er und seine Hintermänner (der sogenannte Marc-Aurel-Club) sind sehr einflussreich und mächtig. Diese Leute schrecken vor nichts zurück.
In der Twitter-Schlangengrube ein paar Minuten zu lesen, bedeutet seine Seele zu verlieren.
Diesen Hass – vorgetragen von “Personen des öffentlichen Lebens” – ertrage ich nicht. Denn jedes Mal, wenn die aus dem TV oder der Zeitung grinsen, denke ich an diese Gehässigkeiten, die sie absondern. Da kommt mir das ganz, ganz große K….!
@Perigord: Dieser Tweet ist im besten Trump-Stil gehalten – “Seht, ihr Feinde, wie mir das Volk zujubelt!”
Ansonsten darf man sich nur wundern – Marc Aurel war doch ein großer, feinfühliger Denker, wie kann man diesen Namen dermaßen zweckentfremden … 🙂
@Katha: Twitter ist ein idealer Boden für Egomanen, Moralprediger, Narzissten, Psychopathen, Selbstdarsteller und andere sympathische Leute. Manche davon haben allerdings wirklich auch internationale Relevanz. Was man von der österreichischen Twitteria ja wirklich nicht behaupten kann, das ist eher ein Treffen der üblichen Verdächtigen und jener, die gerne mit diesen üblichen Verdächtigen assoziiert werden wollen (aber doch nur Indifferenz und Verachtung ernten). Man muss sich dort nicht öfter oder länger als nötig aufhalten. Wobei die ORF-Twitteranten ganz lustig sind, weil sie ganz offen zeigen, wie sie es mit Objektivität und Ausgewogenheit halten. Von Höflichkeit oder Allgemeinbildung ganz zu schweigen 😉
@Katha:
was die Twitter-Bassena anbelangt, sprechen Sie mir aus tiefstem Herzen!
@Neuberger:
Der Marc-Aurel-Club wird nach einer Wiener Straße benannt, in der sich eine verfalterte Redaktion befindet, in der vermutlich die Fäden so mancher putschartigen Intrigen zusammenlaufen.
Hat mit dem Philosophenkaiser naheliegenderweise so gut wie nix zu tun 😉
Natürlich gilt für Helmut Brandstätter die Unschuldsvermutung.
Seine heftige Reaktion auf die sehr, sehr legitimen und aufklärungswürdigen Fragen macht allerdings keinen schlanken Fuß.
Wie gut, dass eXXpress sich nicht durch Drohungen einschüchtern und abwimmeln lässt.
Es ist wichtig, dass ausnahmsweise auch einmal ECHTE (mutmaßliche, es gilt die Unschuldsvermutung!) Korruption hinterfragt wird, nicht nur die kreativen Erfindungen und Gruselgeschichten der niveaulosen Groschenromanciers des Ibiza-Unterstellungs-Ausschusses!
Ich wundere mich, dass sich dieses seltsame Pärchen am Morgen noch in den Spiegel schauen kann. Ich denke, dass die NEOS schon längst zutiefst bedauern, diesen selbstgefälligen Loser in ihren Reihen zu haben
Herr Brandstätter sagt viel über sich selbst aus. An Aufklärung ist er nicht interessiert.