Die Viertausender der Alpen dienen Klima-Hysterikern als jüngste Warnung vor der drohenden Katastrophe. Verglichen mit dem Bild, das sich Blodig vor mehr als 100 Jahren geboten haben soll, haben sich die Berge verändert. Abschmelzendes Eis, freilich auch genauere Messmethoden als zum Beginn des 20. Jahrhundert, kosten den Gipfeln Meter.

Das Fletschhorn von SüdwestenWikimedia

Kleine Gletscher nur noch bis 2100?

Wie viel Eis und damit Höhe die Gipfel pro Jahr tatsächlich verlieren, ist bisher weitgehend unerforscht. Für Glaziologen ist das Thema zu wenig relevant, und auch Geografen beschäftigten sich bisher kaum damit, berichtet der Schweizer Tagesanzeiger. Wer sich aber damit beschäftigt, sind Klima-Warner. Matthias Huss von der ETH Zürich hat mit seinem Team berechnet, wie schnell sich das Eis bis Ende des Jahrhunderts zurückziehen wird. Sein dramatisches Fazit: Je nach Klimaschutzmaßnahmen bleiben bis ins Jahr 2100 noch kleinere Gletscher.

Im Jahr 1911 bestieg Karl Blodig am Fletschhorn noch einen 4000er. Heute wäre das nicht mehr möglich.Wikimedia

Seit den 1980ern kein Viertausender mehr

Kurz noch einmal zurück zum Fletschhorn: Der Berg verlor schon in den 1980er Jahren seinen Status als Viertausender. Damals machte sich Panik breit, Touristen könnten den Berg nun nicht mehr spannend finden. Der Gemeinderat reichte Baugesuch für die Erhöhung des Gipfels ein. Eine Trockenmauer sollte errichtet werden, um die ursprüngliche Höhe des Berges wiederherzustellen. Ein Vorhaben, über das internationale Medien mit einem Augenzwinkern berichtete. Der Kanton lehnte das Baugesuch ab.