In die australische Fahne gehüllt, winkte sie jubelnd ihren Helfern und Unterstützern zu, die an Bord eines Begleitboots das Schiffshorn erklingen ließen. “Ich habe lange darauf gewartet, diese Schwimmstrecke zu feiern”, sagte sie.

Der Ärmelkanal, auf Englisch “English Channel” (Englischer Kanal) und auf Französisch “la Manche” (der Ärmel) genannt, sei ihr “spirituelles Heim”, sagte die Australierin. Mit ihrem Rekord wolle sie Mädchen inspirieren und zeigen, dass alles möglich sei. Bevor sie in der südostenglischen Grafschaft Kent zu ihrem Rekordversuch aufbrach, betonte McCardel: “Ich denke, dass Frauen manchmal nicht so viel Anerkennung für ihre Leistungen bekommen, wie sie sollten – weibliche Vorbilder zu haben, war großartig für mich, und ich hoffe wirklich, dass ich das auch für andere Frauen und Mädchen sein kann.”

Erst vor wenigen Tagen hatte McCardel den Meeresarm, eine der am meisten befahrenen Wasserstraßen der Welt, zum 43. Mal durchschwommen und dadurch mit der bisherigen Rekordhalterin Alison Streeter aus Großbritannien gleichgezogen, die sie stets als Vorbild genannt hatte. McCardel, die erst mit elf Jahren schwimmen lernte, hatte 2009 zum ersten Mal den Ärmelkanal durchquert. 2015 durchschwamm sie das Gewässer drei Mal hintereinander und benötigte dafür etwa 37 Stunden. Der Männerrekord liegt bei 34 Durchquerungen, gehalten vom Briten Kevin Murphy.