Während Deutschland den unter Merkel beschlossenen Atomausstieg durchzieht setzen viele Länder vermehrt auf Atomstrom. Auch Japan, ähnlich Rohstoffarm wie Deutschland, baut auf Kernkraft und fährt einen 48 Jahre alten Atomreaktor wieder hoch. Der Reaktorblock Nummer 1 im Kernkraftwerk Takahama in der Präfektur Fukui ist der älteste operierende Kernreaktor des Landes. Er wurde 1974 in Betrieb genommen worden und im Jänner 2011 für regelmäßige Inspektionen vom Netz genommen wurde. Als es kurz darauf im März infolge eines Erdbebens und massiven Tsunamis zu Kernschmelzen im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi kam, blieb der Reaktor abgeschaltet.

Bis 2025 will Japan seinen Energiesektor klimaneutral machen

Heute fährt ihn der Betreiberkonzern Kansai Electric Power wieder an. Der Reaktor soll ab nächsten Mittwoch Strom erzeugen, bevor er am 28. August den vollen Betrieb wieder aufnimmt. Nach der Atomkatastrophe in Fukushima am 11. März 2011 hat Japan sämtliche Meiler im Lande heruntergefahren und deutlich verschärfte Sicherheitsstandards eingeführt. Trotz der Katastrophe und der ständigen Gefahr neuer Erdbeben setzt Japan weiter auf Atomstrom um seine Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten verringern. Damit will Japan seine Klimaschutzziele erreichen: Bis zum Jahr 2050 soll der CO2-Ausstoß auf Null reduziert werden.

Japans Reaktoren haben unbegrenzte Laufzeit

„Um dieses Ziel zu erreichen, müssen 30 Reaktoren wieder in Betrieb genommen werden, was jedoch angesichts der langwierigen Genehmigungsverfahren und des lokalen Widerstands dagegen unrealistisch ist“, schreibt „Nikkei Asia”. Japans Parlament hat kürzlich ein Gesetz in Kraft gesetzt, mit dem die Betriebsdauer von Atomreaktoren nicht länger auf 60 Jahre beschränkt wird – sondern potenziell unbegrenzte Laufzeiten möglich werden.