Strache vor dem Richter: So will sich der Ex-FPÖ-Chef verteidigen
Angeklagter statt Vizekanzler – bis zu fünf Jahre Haft drohen: Am Dienstag startet der erste Prozess gegen Heinz-Christian Strache (51). Der eXXpress weiß, wie sich der frühere FPÖ-Chef auf die knallharten Stunden im Gerichtssaal vorbereitet.
Der Prozess, dem sich Heinz-Christian Strache ab Dienstagvormittag stellen muss, ist vorentscheidend für alle weiteren Verfahren, in denen die Staatsanwaltschaft gegen den früheren FPÖ-Chef ermittelt: Kommt es zu einer Verurteilung aufgrund des Verdachts des Gesetzeskaufs, stehen die Chancen für Strache auch in den weiteren Fällen nicht besonders günstig. Ein Freispruch jedoch würde wiederum die Staatsanwaltschaft massiv unter Druck bringen: Die Ankläger müssen sich ohnehin schon seit Monaten anhören, dass sie politisch agieren würden, wofür bisher aber kein einziger Beweis vorliegt.
Im ersten großen Gerichtsprozess im ganzen Ibiza-Komplex geht es eigentlich um einfache Vorwürfe: Laut Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) beweise eine Spende von 10.000 Euro von Walter Grubmüller, dem Betreiber der Privatklinik Währing, an die FPÖ das Vorliegen eines Gesetzeskaufs. Strache und Grubmüller bestreiten das. So erklärt der Ex-Vizekanzler im eXXpress-Gespräch: “Ich wollte immer nur, dass alle Privatkliniken fair behandelt werden, dass es keine Ungleichheit gibt.”
Intensives Aktenstudium, extreme Nervenbelastung
Und Heinz-Christian Strache gab in der Vorwoche bereits einen Einblick, wie er sich auf den Auftritt am Dienstag vorbereitet: “Das stundenlange Aktenstudium ist sehr belastend. Jetzt kam auch noch dieser Feuerunfall auf dem Motorboot in Kroatien dazu, das hat mich zwei Tage der Vorbereitungszeit gekostet.” Generell ist Strache zuversichtlich, dass dieses Verfahren zu seinen Gunsten ausgeht, sagte der frühere FPÖ-Chef schon vor einigen Wochen dem eXXpress: “Als Mitglied der Bundesregierung wollte ich damals auch in diesem Bereich endlich faire Bedingungen schaffen, für alle.”
Brisant könnte auch die Aussage des ebenfalls angeklagten Privatklink-Betreibers Walter Grubmüller werden, meinen Gerichts-Kiebitze: “Der Unternehmer ist extrem sauer, dass es wegen dieser Details überhaupt zu einer Anklage gekommen ist. Es kann gut sein, dass er vielleicht mit wichtigem Belastungsmaterial gegen eine Regierungspartei für eine Überraschung sorgen wird.”
Freispruch oder Urteil bereits am Freitag?
HC Strache steht jedenfalls unter massivem Druck: Neben diesem Prozess, bei dem immerhin ein Strafrahmen von sechs Monaten bis zu 5 Jahren Haft droht, ist der “Team Strache”-Chef auch eine Woche später erneut vor den Ibiza-Untersuchungsausschuss geladen – auch für diese Einvernahme muss sich Strache bestens vorbereiten.
Das Gerichtsverfahren ist für vier Tage anberaumt, ein Urteil könnte bereits am Freitag gesprochen werden.
So will Strache sich verteidigen
1: Strache wollte nur für Gerechtigkeit unter allen Privatkliniken sorgen.
2: Die Spende von Grubmüller war völlig unabhängig von der Privatklinik.
3: Es gab keine “teuren Einladungen” von Grubmüller – lediglich Chatnachrichten und SMS.
Kommentare
Das ist eine heikle Frage, die praktisch beliebig entschieden werden kann. Es wird wohl nie vorkommen, dass Arbeiter viel Geld für die ÖVP spenden, die primär die Bauern und die Wirtschaftstreibenden als Zielgruppe hat.
Ich denke es ist normal, dass jemand an jene Partei spendet, von der er sich Vorteile für seine Situation erwartet. Dass eine Firma mehr spendet als eine Einzelperson liegt wohl in der Natur der Sache. Die Firma repräsentiert ja auch ihre Mitarbeiter.
Es ist auch eine normale Frage, dass man als jemand, der an der Gesetzgebung beteiligt ist, alle Seiten die betroffen sein könnten fragt, was für sie hilfreich wäre und – umgekehrt – für wen das nachteilig wäre. Diese Frage stellt wohl auch eine Arbeiterpartei den Arbeitern.
Wenn das ein Vorwurf sein soll, müsste man der SPÖ auch vorwerfen, wenn sie Gespräche mit Betriebsräten führt über deren Wünsche für die Arbeiter und Angestellten.
Schon die geringe Summe zeigt was für ein Blödsinn die Anklage ist .
DASSELBE IN “GRÜN”:
Der Gesundheitsminister Mückstein hat noch mehr Geld für VDBs Wahlkampf gespendet.
Etwas später hat genau der Mückstein als Minister angelobt … !
Muss da nicht Mückstein direkt neben Strache auf der Anklagebank sitzen ? Ich meine nur, falls “dieser Schwachsinn von angeblicher Gleichberechtigung auf diesem Käsezettel namens Bundesverfassung…” noch gilt ? ! !
Im Ernst? Echt lustig und an Sinnlosigkeit kaum zu überbieten! Sorry, aber nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.
Man könnte die nach dem Regierungssturz erfolgte Regierungsbeteiligung der Grünen – die sich für seinen Wahlkampf fast ruiniert hatten – auch so sehen. Wenn man halt unbedingt will.
Sorry, aber dieser Artikel trieft ja fast von Mitleid mit diesem armen Mann, der sich aber durch eigene Blödheit und Größenwahn in diese Situation gebracht hat. Und dann brennt auch noch die Luxusjacht 😢. Wer hat eigentlich diesen Urlaub wieder bezahlt????
Ein Urlaub auf einer solchen “Luxusyacht” für so viele Leute ist eher ziemlich preisgünstig. Eine Luxusyacht ist die Carinthia von Heidi Horten und nicht ein mittelgroßes Motorboot.
Sie sollten sich das ganze Ibiza-Video anschauen. Die Vorwürfte die im Zusammenhang mit dem die Tatsachen entstellenden Zusammenschnitt und den Interpretationen dazu gemacht worden sind, waren falsch.
Österreich ist Zur Linken Grünen Gesinnungsdiktatur verkommen. Mit Ärgsten Kommunismus Anzeichen.
Linker Faschismus ist das alles.
Ich akzeptiere, dass Sie dieser Meinung sind.
Aber die Gehirnwäsche hat ihnen nicht gut getan, sorry.
@Leodol: Da so viele Gehirnwaschmaschinen in Betrieb sind, stellt sich vielleicht auch die Frage, wessen Gehirne erfolgreicher gewaschen sind.
Dem @Leodol sei gesagt, es kann nur Gehirn -oder Verstand-von Jemandem gewaschen werden, der sich rühmen kann dies zu besitzen. Also so gesehen braucht sich @Leodol nicht zu fürchten. Diese dümmliche und untergriffige Notargumentation nervt und ist fehl am Platz.
Österreich ist zu einem Land mit Politjustiz verkommen, siehe Westentaler, Grasser und Strache und dann Waldhäusl.