In der Hauptstadt herrscht dicke Luft zwischen den Grünen und der roten Verkehrsstadträtin Ulli Sima. Der Grund: Uneinigkeit über den Fortschritt beim Ausbau der Radverkehrsanlagen. Sima behauptet, im vergangenen Jahr seien 20 Kilometer Radwege geschaffen worden. Die Initiative “Radeln für Future” widerspricht. Sie hat nachgeprüft und kommt auf 18,7 Kilometer, von denen nur etwa 15 Kilometer fertig oder im Bau sind, berichtet der Standard. Das macht eine Diskrepanz von fünf Kilometern aus.

Die Berechnung des Fortschritts entpuppt sich als ziemlich kompliziert. Die Stadt zählt sogar manche Kilometer doppelt. Sima schiebt die Schuld auf die Grünen und erklärt, dass die Zählweise unter grüner Leitung eingeführt wurde. Doch es bleibt verwirrend, denn auch Projekte aus dem Vorjahr und solche, die erst 2024 anfangen, wurden in die Statistik eingerechnet. Fest steht in jedem Fall: Die Zahlen stimmen so nicht.

Twitter-Streit auch über Finanzierung

Wirrer Zahlenstreit auf X (Twitter): Kritik hagelt es auch in Bezug auf die Finanzierung der Radverkehrsprojekte. 35 Millionen Euro sollen im vergangenen Jahr investiert worden sein. Die Grünen bezweifeln, dass dies eine echte Investition der Stadt ist, da das meiste Geld aus dem Bundesbudget kommt. Sima kontert, dass Wien für 2023 Zusagen über Fördermittel in Höhe von etwa 28,9 Millionen Euro erhalten hat, diese jedoch noch nicht eingegangen sind.