Die Pleite der Signa Holding ist die größte Pleite in der Geschichte Österreichs. Die Insolvenz übertrifft jene von Alpine Bau (3,2 Milliarden Euro), Konsum (1,9 Milliarden Euro) und A-Tec (980 Millionen) mit deutlichem Abstand. Die Signa schuldet 42 Dienstnehmern und 273 Gläubigern rund fünf Milliarden Euro. Am Mittwoch begann vor dem Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren für die Immobilien- und Handels-Beteiligungsgesellschaft. Die Zukunft von Signa Prime und Signa Development bleibt unsicher.

Zur Signa-Gruppe gehören milliardenschwere Gebäudebestände wie das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck, das “Goldene Quartier” in Wien, inklusive dem Hotel Park Hyatt, die Bank Austria Kunstforum Wien und die Österreichische Postsparkasse von Otto Wagner. International sind dies Gebäude der Deutschen Börse in Eschborn, das Hotel Bauer Palazzo in Venedig, das Nobelkaufhaus Selfridges in London, das Warenhaus Globus in der Schweiz und der Elbtower in Hamburg, dessen Bau wegen ausstehender Zahlungen gestoppt wurde. Unklar ist, wie es mit der Baustelle Lamarr in der Wiener Mariahilfer Straße weitergeht.

Sanierungsverfahren eröffnet

Die Signa Holding strebt eine “geordnete Fortführung des Geschäftsbetriebs und eine Restrukturierung” an. Gläubigern wird eine 30-prozentige Sanierungsplanquote binnen zwei Jahren geboten. Die Holding hat Aktiva im Wert von 2,78 Milliarden Euro, der Liquidationswert liegt bei nur 314 Millionen Euro.

Ursachen sind steigende Zinsen, Baukosten und sinkende Immobilienbewertungen. Trotz Anstrengungen konnte nicht genug Liquidität für eine außergerichtliche Restrukturierung aufgebracht werden.