Mehrere aufgedeckte Schlepperfahrten in der Oststeiermark sorgten im vergangenen August zu den umfassenden Ermittlungen der Fremdenpolizei Ilz. Dabei sorgte unter anderem eine rund 60 Kilometer weite und äußerst riskante Flucht eines Schlepperfahrzeuges über die A2-Südautobahn von Ilz bis nach Mooskirchen für Aufsehen. Die Auswertung sämtlicher Beweismittel führte die Fremdenpolizei schließlich zu einem international agierenden Netzwerk.

Dabei steht die zumindest aus 17 Tatverdächtigen bestehende Organisation im Verdacht, allein im Sommer 26 Schlepperfahrten von Ungarn nach Österreich und teils weiter nach Deutschland organisiert zu haben. 500 Personen wurden dabei zum Teil unter lebensgefährlichen Bedingungen in Kleintransportern illegal  eingeschleust.

Arabische Tätergruppe in Haft, Prozess-Auftakt in Graz

Anfang Oktober 2023 nahmen Polizisten im Rahmen einer Schwerpunktaktion der Fremdenpolizei Ilz fünf Tatverdächtige im südlichen Burgenland (Bezirk Oberwart) fest. Bei ihnen handelt es sich um Mitglieder der mittleren und höchsten Führungsebene. An der Aktion waren auch örtliche Polizeistreifen, das Bundeskriminalamt, Observationsteams sowie Spezialkräfte des Einsatzkommandos Cobra und zwei Polizeihubschrauber beteiligt.

Die Festgenommenen der arabischen Tätergruppe befinden sich zum Großteil in Haft. Die Ermittlungen zu weiteren Tatverdächtigen und Hintermännern werden gemeinsam mit den Staatsanwaltschaften Graz und Wien fortgesetzt. Ein erster Prozess am Landesgericht Graz ist bereits für Anfang Februar anberaumt.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) dankte den Ermittlern.  Er betonte die Wichtigkeit der internationalen Zusammenarbeit: „ Österreich hat bei der länderübergreifenden Zusammenarbeit durch das Koordinationsbüro in Wien eine Führungsrolle eingenommen. 2023 wurden durch hohen Fahndungsdruck 725 Schlepper festgenommen, sodass auch die Zahl der Asylanträge um die Hälfte gesunken ist“, so Karner.