Kalt gelassen hat das Thema die Eidgenossen nicht: Mit 65 Prozent war die Stimmbeteiligung die vierthöchste seit der Einführung des Frauenstimmrechts 1971. Grund für das große Interesse könnten die steigenden Fallzahlen in der Schweiz sein. Das Ergebnis ebnet den Weg für neue Maßnahmen. Im Vordergrund steht bei den aktuell hohen Fallzahlen die Einführung einer Testpflicht auch für Geimpfte und Genesene bei 3G-Veranstaltungen. Also das, was wir in Österreich als „2G+-Regel“ kennen. Und noch etwas kommt uns sicher bekannt vor ­– auch in der Schweiz wird nun offen über eine Impfpflicht diskutiert.

SVP war gegen Covid-Pass

Die rechtskonservative SVP hatte gemeinsam mit mehreren anderen Gruppierungen das Referendum gegen den Covid-Pass unterstützt. Sie halten es für unangemessen, ein Zertifikat als Eintrittskarte zu verlangen. Dies spalte das Land und führe zu einem indirekten Impfzwang.

Die Regierung hatte hingegen argumentiert, dass ohne solch einen Nachweis über Impfung, Genesung oder negativen Corona-Test Großveranstaltungen verboten werden müssten und es wieder zu landesweiten coronabedingten Schließungen kommen werde.

"Grenzschutz soll verstärkt werden"

Was aber eine Verschärfung der Maßnahmen anbelangt, schert die SVP auch nach ihrer Abstimmungsniederlage aus. „Es darf kein 2G geben, kein Durchimpfen der Kinder, ein Impfobligatorium kommt nicht infrage“, schreibt die Partei in einer Mitteilung. Zu diesen Forderungen hat die SVP bereits Vorstöße deponiert, die ebenfalls bereits nächste Woche im Parlament diskutiert werden.

Zudem fordert die SVP, den Grenzschutz zu verstärken. Die neue Virusvariante sei schon in den Nachbarländern nachgewiesen worden. Aber: „Täglich kommen unzählige Grenzgänger, Reisende und Illegale in die Schweiz. Gleichzeitig dürfen Schweizer ohne Zertifikat nicht einmal mehr einen Kaffee trinken gehen“, berichtet der „Tagesspiegel“.