Heute, Samstag, gehen die Filmfestspiele in Cannes mit der Preisvergabe zu Ende. Im Wettbewerb ritterten 21 Filme um die begehrten Palmen, darunter die Goldene Palme für den besten Film. Regiestars wie David Cronenberg, Kelly Reichardt, Ruben Östlund oder die Dardenne-Brüder dürfen sich Hoffnungen machen. Den Vorsitz der Jury führt heuer der französische Schauspieler Vincent Lindon. Das Festival, dessen 75. Geburtstag heuer begangen wurde, war vom Ukraine-Krieg überschattet.

Aus österreichischer Sicht fiel die wichtigste Entscheidung bereits am Freitagabend. Vicky Krieps wurde für ihre Hauptrolle im Film “Corsage” der österreichischen Regisseurin Marie Kreutzer in der Nebenschiene “Un certain regard” ausgezeichnet. Die Luxemburgerin spielt darin Kaiserin Elisabeth, die aus dem Korsett der ihr zugedachten Rolle ausbrechen will. Im Vorjahr gewann der Film “Die Große Freiheit” des Österreichers Sebastian Meise den Jurypreis in dieser Sektion.

“Corsage” ist ein Historiendrama der österreichischen Filmemacherin Marie Kreutzer, das unter Beteiligung mehreren europäischen Ländern – darunter Österreich – produziert wurde. Krieps spielt darin Kaiserin Elisabeth, die im Jahr 1877 soeben ihren 40. Geburtstag begeht und sich nach wie vor strikt an Trainings- und Diätpläne hält, um dem Bild der ewig jungen und schönen Monarchin zu entsprechen. Doch in Sisi wächst der Widerstand. Sie will aus dem Korsett der ihr zugedachten Rolle ausbrechen, was Kreutzer mit einem unkonventionellen Blick, bewusst gesetzten Interventionen und großen Bildern erzählt.

“Corsage” feierte in Cannes seine Weltpremiere. In die österreichischen Kinos wird der Film durch Alamode Film und den Panda Filmverleih am 7. Juli gebracht. Die weiteren Preise in der Sektion “Un Certain Regard” gingen etwa an “Joyland” von Saim Sadiq (Jury-Preis), Alexandru Belc für “Metronom” (Regie-Preis) und “Mediterranean Fever” von Maha Haj (Drehbuch).