Die Einschläge der russischen Cruise Missiles in der am Dnepr gelegenen Großstadt Dnipro (980.000 Einwohner) waren jetzt verheerend: Die Explosionen waren kilometerweit zu sehen, die ukrainische Regierung meldete drei Todesopfer und Dutzende Verletzte. Das russische Verteidigungsministerium betonte, Militärstützpunkte bei diesen “Strikes” als Ziele für die Marschflugkörper vorgegeben zu haben.

Der ukrainische Regionalpolitiker Nikolai Lukashuk war Zeuge der Einschläge und schrieb dazu auf der Social-media-Plattform Telegram: “Die russische Seite gab für diesen Angriff 78 Millionen Euro aus – jede der sechs Raketen, die Dnipro trafen, kostete 13 Millionen Euro.”

Augenzeugen fotografierten einen der Einschläge in Dnipro.

Kh-101-Cruise-Missiles bereits gegen IS-Stützpunkte in Syrien eingesetzt

Tatsächlich sind diese russischen Marschflugkörper extrem teuer: Die Kh-101, NATO-Codename “Kodiak”, ist 7,45 Meter lang, 2400 Kilo schwer, fliegt mit etwa 900 km/h in Bodennähe auf ihr Ziel zu und hat eine Reichweite von bis zu 4000 Kilometern. Sie wird von Langstrecken-Bombern der Luftstreitkräfte gestartet.

Diese Cruise Missiles sind seit 2013 bei den russischen Streitkräften im Einsatz, bei der russischen Operation in Syrien wurden sie erfolgreich gegen Stützpunkte des Islamischen Staats eingesetzt. Die Wirkung dieser Waffen ist verheerend: Der Sprengkopf ist 400 Kilo schwer.

Die Kosten für derartige Einsätze werden die Kreml-Führung kaum beunruhigen: Wie berichtet, konnte Russland eben einen Budget-Überschuss von 23 Milliarden Euro erzielen, und beim Fortbestand der EU-Sanktionen werden die Energiepreise weiter steigen – aktuell verkauft Russland etwa das nicht in Westeuropa abgenommene Öl im asiatischen Raum und wird sogar Saudi-Arabien beliefern.

Die aktuell eingesetzten russischen Marschflugkörper.
Die Kh-101 (rot) unter den Tragflächen eines russischen Langstreckenbombers.