Am Samstag wurde Ski-Geschichte geschrieben. Mikaela Shiffrin feierte beim Slalom von Aare ihren 87. Weltcup-Sieg. Damit ist die Ausnahme-Skifahrerin aus den USA die alleinige Rekordhalterin in der Bestenliste. Am Tag zuvor konnte sie den Siegrekord von Ingemar Stenmark noch einstellen. Beim Slalom von Aare war Shiffrin einmal mehr eine Klasse für sich. Vor genau zwölf Jahren feierte die US-Läuferin ihr Weltcup-Debüt. Nun triumphierte das Ski-Ass vor Wendy Holdener aus der Schweiz (+0,92) und Lokalmatadorin Anna Swenn Larsson (+0,95).

Für Österreichs Frauen wurde der vorletzte Saison-Slalom zur herben Enttäuschung. Nur zwei erreichten den zweiten Lauf, Beste war Katharina Truppe als 17. (+3:02). Liensberger arbeitete sich zwar in der Entscheidung um ein paar Plätze nach vorne. Allerdings reichte es am Ende mit 3,62 Sekunden nur zu Platz 21. Die Vorarlbergerin qualifizierte sich als 27. gerade noch für die 30er-Entscheidung.  “Es ist besser gewesen als im ersten Durchgang, aber es wäre viel mehr drinnen gewesen”, meinte die um ihre Form ringende Vorarlbergerin. “Ich weiß, dass die Puzzlesteine wieder zusammenpassen müssen. Es liegt an mir, das so schnell wie möglich wieder in Griff zu kriegen.” Damit verzeichneten die ÖSV-Frauen ihr schlechtes Ergebnis im Slalom-Weltcup seit 2016 in Flachau, als Bernadette Schild als 18. abschloss.

Einmal mehr als strahlende Siegerin präsentierte sich hingegen Shiffrin. “Das Rennfahren ist nett nach so einem unglaublichen Tag wie gestern. Ich fühle keinen Druck, eventuell werde ich vor dem zweiten Durchgang ein bisschen nervös”, hatte Shiffrin nach dem ersten Durchgang im ORF gesagt. Zu spüren war davon dann aber nichts, souverän kurvte die 27-Jährige zu ihrem zwölften Saisonerfolg. Die Verwandtschaft stellte sich als Überraschungsgratulant ein. “Mein Bruder und meine Schwägerin sollten gar nicht hier sein, ich weiß gar nicht, wie sie das geschafft haben”, meinte Shiffrin, die kaum Worte für ihren nächsten Meilenstein fand: “Es ist schwer zu beschreiben – und es ist noch nicht vorbei.”