Japan will trotz Protesten aus China und Südkorea mehr als eine Million Tonnen kontaminiertes Wasser aus dem zerstörten Atomkraftwerk Fukushima ins Meer leiten. Die Arbeiten dazu würden in etwa zwei Jahren beginnen und Jahrzehnte dauern, teilte die Regierung in Tokio am Dienstag mit. Vor dem Ablassen werde das Wasser zur Entfernung schädlicher Stoffe gefiltert und verdünnt. Ähnlich behandeltes Wasser werde routinemäßig von Atomkraftwerken in aller Welt abgelassen.

China nannte das Vorhaben “extrem unverantwortlich”. Es gefährde die Gesundheit der Bevölkerung in Japans Nachbarländern. Das am Meer gelegene Atomkraftwerk war im März 2011 durch ein Erdbeben mit anschließendem Tsunami zerstört worden. Dabei war auch Wasser in die Anlagen eingedrungen. Es war das schwerste Reaktor-Unglück seit Tschernobyl 1986. Auf dem Gelände sind inzwischen 1,3 Millionen Tonnen verseuchtes Wasser gelagert. Der Kraftwerks-Betreiber Tepco hat erklärt, dass ab 2022 keine Lagerkapazitäten mehr vorhanden seien. (APA/red)