Die Zahlen zeigen die Dimension der Herausforderung: Rund 281.000 Menschen mit ausländischem Geburtsort leben laut aktuellen Angaben in Oberösterreich – und zwar aus 172 verschiedenen Ländern. Integrationslandesrat Dörfel betonte: „Die ganze Welt ist zu Gast in Oberösterreich.“

Trotz der Vielfalt sei die Integration insgesamt auf einem guten Weg. „70 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund seien bereits gut integriert“, erklärte Dörfel. Weitere 20 Prozent würden Integrationswillen zeigen, aber mit Hürden wie niedrigem Bildungsniveau oder unsicheren Lebensverhältnissen ringen.

10 Prozent der Migranten weigern sich

Herausfordernd sei laut Dörfel die Gruppe jener zehn Prozent, die sich in “abgeschotteten Lebenswelten” zurückgezogen haben und Regeln nicht akzeptieren. Für diese Gruppe kündigte er spezielle Programme an – darunter gezielte Deradikalisierungsmaßnahmen, berichtete die Heute.

Die “OÖ. Hausordnung” enthält 13 Grundwerte, die als Fundament des Zusammenlebens definiert wurden. Das Regelwerk ist nicht nur für Menschen mit Migrationshintergrund gedacht. Dörfel betonte, dass es „auch bei manchen Einheimischen“ nicht schade, wenn sie die Grundregeln verinnerlichen.

Einsatz in Schulen schon ab der Volksschule

Bereits früh soll die Hausordnung ansetzen. Ab Februar wird sie in den Schulalltag integriert – und zwar nicht nur über Workshops, sondern auch direkt im normalen Unterricht. Dörfel erklärte: Workshops seien geplant, „aber auch im Regelunterricht, zum Beispiel in der Volksschule im Sachunterricht“.

Die Abstimmung mit der Bildungsdirektion läuft bereits. Parallel dazu soll eine breit angelegte Werbekampagne umgesetzt werden, um die Inhalte in der gesamten Bevölkerung zu verankern.

Auch zum Thema Konsequenzen äußerten sich die Verantwortlichen. Integrationsexperte Kenan Güngör stellte klar: „Wenn jemand sagt, ‘ich finde Vielfalt nicht so gut’, wird er nicht gleich von der Cobra abgeholt.“ Wichtig sei, dass gravierende Verstöße ohnehin „vorm Strafrichter landen“, wie Dörfel ergänzte.