Mit Donnerstag, dem 22. Juli 2021, lockert Österreich die Corona-Maßnahmen weiter auf. Allerdings sind die neuen Regeln im Umgang mit der Pandemie nicht bundesweit die selben: Während vieles lockerer genommen wird und in weiten Teilen des Landes sogar die Maskenpflicht im Handel entfällt, hält Wien wie berichtet weiter an den Masken fest. Fraglich ist auch, wie lange die Lockerungen bestehen bleiben, denn im Hintergrund werden aufgrund der erneut steigenden Infektionszahlen der Verunsicherung durch die Ausbreitung der Delta-Variante allerdings schon wieder Verschärfungen diskutiert.

Volles Haus aber nur mit "2G" für die Nachtgastronomie

Die Nachtgastronomie bleibt offen, setzt künftig allerdings auf 2G anstatt der vorherigen 3G: In Discos und Clubs bekommen nur Geimpfte und Personen mit einem maximal 72 Stunden alten PCR-Test Zutritt. Die Ausnahme bilden hier Zeltfeste am Land, die Gäste weiterhin mit der 3-G-Regel (geimpft, genesen und getestet) begrüßen dürfen.

Dafür dürfen ab 22. Juli wieder mehr Menschen in Discos und Co. feiern – die Kapazitätsgrenzen, die bislang eine Auslastung von maximal 75 Prozent vorschrieben, werden aufgehoben. Die Registrierungspflicht bleibt bestehen.

Die Krux mit der Maskenpflicht

Viel umstritten ist auch die Maskenpflicht, die ab Donnerstag so gut wie in ganz Österreich für den Einzelhandel wegfällt. Ausgenommen sind hier Supermärkte, Apotheken etc. – bei den systemrelevanten Shops bleibt das Tragen eines MNS-Schutz Pflicht). Nicht mehr getragen werden müssen Masken in Geschäften des nicht-täglichen Bedarfs und in Museen, Bibliotheken und Co. – bis auf Wien. In der Bundeshauptstadt bleibt die Maskenpflicht weiter für alle Geschäfte und Freizeiteinrichtungen bestehen, sehr zum Ärgernis des Handelsverbandes, der finanzielle Einbußen fürchtet.

Wien regelt Maßnahmen im Einzelgang

In Wien bleibt die Maskenpflicht nicht nur im Einzelhandel bestehen, auch andere Bereiche des täglichen Lebens, wie körpernahe Dienstleister oder auch öffentliche Verkehrsmittel setzen weiterhin auf das Tragen von Masken – hier reicht allerdings ein simpler MNS-Schutz aus, eine erneute Verpflichtung zum Tragen von FFP2-Masken ist aktuell nicht vorgesehen.

Ebenfalls Maskenpflicht besteht in Wiener Kultureinrichtungen wie Museen, Kunsthallen, Bibliotheken, Archiven, Theater, Konzertsäle oder -arenen sind ausdrücklich erwähnt. Auch in “Einrichtungen zur Religionsausübung” wie Kirchen, Moscheen etc. muss Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

Urlaub nur mit PCR-Test?

Und wie sieht es mit dem Reisen aus? Die Urlaubssaison ist immer noch in vollem Gange und viele Österreicherinnen und Österreicher bangen einmal mehr um ihren Sommerurlaub. Aktuell gibt es keine Hinweise darauf, dass Quarantäneregelungen das Reisevergnügen trüben könnten, allerdings zeichnen sich Verschärfungen in Sachen Tests ab.

Bereits vergangene Woche gab Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein eindeutig zu verstehen, dass er für verpflichtende PCR-Tests für Reisende aus Risikoländern (zb. Spanien) ist. Dass diese auch kommen scheint angesichts der steigenden Infektionszahlen in ganz Europa sicher. Am Donnerstag tagt hierzu einmal mehr die Corona-Taskforce. Gegen diese Verschärfung hat sich am Mittwoch die ÖVP ausgesprochen: Die Partei des Bundeskanzlers hält an den Lockerungsplänen fest und sieht trotz steigender Zahlen keinen Bedarf für weitere Verschärfungen. Als Argument wurden von den Türkisen hier die “leeren” Intensivstationen genannt.