Als eine “tickende Zeitbombe” könne der Mann, der am Dienstag mit dem abgetrennten Kopf einer Männerleiche durch Bonn spaziert war und diesen anschließend vor der Tür einer Polizeistation abgelegt hatte, bezeichnet werden, schreibt die deutsche Journalistin Anabel Schunke. Nachdem nun, zwei Tage nach dem Horrorfund, erste Details und Hintergründe zur Tat öffentlich gemacht wurden, lässt sich ein erstes Bild zur Schreckenstat zeichnen, und es liest sich wie folgt: Sowohl Täter als auch Opfer stammen aus dem islamischen Kulturkreis – das Opfer, das als Murad H. (44) identifiziert wurde, war Libyer – und der Täter Hasan H. (38) ist Marokkaner.

Täter einschlägig amtsbekannt

Woher sich Täter und Opfer kannten, ist aktuell noch nicht bekannt – dafür war jedoch Täter Hasan H. amts – und polizeibekannt, und zwar einschlägig. Der Marokkaner hat Vorstrafen unter anderem wegen Einbruchs und Drogenkriminalität, auch wegen Körperverletzung ist er aktenkundig. Schon bei früheren Gewalttaten soll er zum Messer gegriffen haben. Zuletzt saß er zweieinhalb Jahre im Gefängnis.

Aktuell sitzt Hasan H. in Untersuchungshaft – und schweigt zu den Hintergründen der Tat. Überraschenderweise wird er sich im Falle des abgetrennten Kopfes allerdings nicht wegen Mordes, sondern “nur” wegen Störung der Totenruhe verantworten müssen, denn: Wie die Obduktion ergab, war das Opfer zum Zeitpunkt der Enthauptung bereits tot – und war eines natürlichen Todes gestorben. Murad H. war offenbar einer langen Krankheit erlegen – doch warum Hasan H. den Toten dann enthauptet hatte liegt ebenso noch im Dunklen wie die Frage, wie er und Täter Murad zueinander standen.

Opfer und Täter nicht asylberechtigt

Ebenso rätselhaft scheint, wie und warum sich die beiden Männer, die aus der Obdachlosenszene stammen sollen, überhaupt noch in Deutschland aufhalten durften. Denn: Sowohl die Herkunft aus Marokko als auch aus Libyen stellen keine Grundlage für ein Asylgesuch in Deutschland (oder Österreich) dar. Beide hätten erst gar nicht einwandern dürfen oder hätten bereits längst zurückgeführt worden sein sollen…