Nach den Niederlagen gegen Polen und Deutschland steht fest: Für Österreichs Handballer geht das Abenteuer nach dem Spiel am heutigen Dienstag gegen Weißrussland um 20.30 Uhr nach der Gruppenphase zu Ende. Doch wer denkt, es würde nur um die goldene Ananas gehen, der täuscht gewaltig. Mit einem Erfolg würde man die Chance auf einen Top 15-Platz am Leben erhalten. Dadurch würde der WM Vor-Qualifikation entgehen und sich damit eine gute Position für die Auslosung für das WM-Playoff erspielen.

“Wir haben gegen Deutschland ein super Spiel abgeliefert. Die Jungs waren motiviert, haben Vollgas gegeben und haben eine sehr gute Abwehr gespielt. Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft”, ist Teamchef Aleš Pajovič stolz auf sein Team. Ein wenig Enttäuschung über die verpasste Sensation ließ sich aber nicht verbergen: “Ich dachte, heute ist vielleicht dieser Tag an dem wir Deutschland schlagen. Aber am Ende ist es leider nicht passiert.”

Um sich eine gute Ausgangslage für die WM-Qualifikation zu schaffen, braucht es in jedem Fall einen Sieg gegen Weißrussland.

Das Prozedere für die WM-Qualifikation

Polen und Schweden sind als Ausrichter gesetzt, ebenso wie Titelverteidiger Dänemark. (Wichtig: für die folgende Berechnung wird angenommen, dass Schweden heute Abend mit einem Sieg über Tschechien in die Hauptrunde einzieht. Polen und Dänemark stehen bereits fix in der Hauptrunde)

Die drei bestplatzierten Nationen, neben den drei oben genannten, der EHF EURO 2022 sind ebenfalls direkt für die WM qualifiziert. Hinzu kommen noch neun Qualifikanten. Diese werden mittels zwei Quali-Phasen ermittelt: Die Plätze 16 – 24 (9 Nationen) spielen zunächst gegen die neun Sieger aus der WM Qualifikation Phase 1 um die Teilnahme am WM-Playoff. Fix im WM-Playoff stehen die neun besten Nationen der EHF EURO 2022 – Polen und Schweden als Ausrichter, Dänemark als Titelverteidiger und die Top 3 der EURO nicht mitgerechnet.

Weißrussland muss ohne Top-Shooter auskommen

Belarus wird ihr Rückraum-Shooter Uladzislau Kulesh fehlen, der nach dem Auftaktspiel gegen Deutschland positiv auf COVID19 getestet wurde. “Damit fehlt ihnen mit Sicherheit ein wichtiger Mann. Nichtsdestotrotz können die Weißrussen guten Handball spielen. Für mich ist ihr 20-jähriger Mittemann eine der Neuentdeckungen (Anm. Kiryl Samoila)”, weiß Robert Weber um die Qualität beim Gegner. Der Routinier bestreitet am morgigen Dienstag sein 200. Länderspiel. Damit fehlen ihm nur noch drei Länderspiele auf die beiden langjährigen Kapitäne Andreas Dittert und Viktor Szilagyi.

Auf den Spielstil der Weißrussen angesprochen, sieht Sebastian Frimmel die Stärken in ihrer kompakten, körperbetonten 6:0-Abwehr: “Zudem haben sie mit Artsem Karalek einen Weltklasse-Kreisläufer und zwei Top-Außen.”

Der Weg zum Erfolg wird auch über die Willenskraft führen, sind sich der Teamchef und seine beiden Flügelspieler einig: “Sie sind zu schlagen und wir werden nochmals alles reinhauen in dieses Spiel. Es geht um viel für uns. Wir wollen diese EURO auch mit einem guten Gefühl verlassen. Morgen zählt der Wille.”