Nach über einem Jahr Distance-Learning im Heimunterricht häufen sich nun Fälle von Kurzsichtigkeit bei Kindern, wie mehrere Ärzte gegenüber dem eXXpress bestätigen. Schuld sind die vielen Stunden vor Tablet, Handy und Computer im Homeschooling. “Vor dem Distance-Learning wurden im Schnitt beispielsweise nur 18 Kinder pro Woche mit Kurzsichtigkeit in der Augenklinik der Salzburger Landesklinik behandelt, jetzt sind es mittlerweile doppelt so viele”, zeigt sich NEOS-Salzburg Gesundheitssprecher Dr. Sebastian Huber gegenüber eXXpress besorgt.

Im Jahr 2050 wird die Kurzsichtigkeit alle anderen Augenerkrankungen als häufigste Ursache für die Erblindung abgelöst haben

Das “Nahsehen” bei Tablet, Handy oder Laptop führt dazu, dass sich Augenmuskeln durch die Daueranstrengung verkrampfen. Ebenfalls versucht das Auge, sich an die verkürzte Distanz anzupassen. Die Folge: Der Augapfel verlängert sich und das Kind wird kurzsichtig. Ein weiteres Problem ist, dass junge Menschen nur auf den zweidimensionalen Bildschirm schauen. Dadurch lernen die Augen nicht, sich an unterschiedliche Distanzen anzupassen. Die Folge sind Probleme beim räumlichen Sehen und beim räumlichen Vorstellungsvermögen.

NEOS-Salzburg Gesundheitssprecher und Internist Dr. Sebastian Huber

“Es gilt jetzt zu handeln und die Kurzsichtigkeit von Schülern durch das Homeschooling abzufedern. Hier ist die ÖGK in der Pflicht Konzepte zu erarbeiten”, fordert Huber, der im Zivilberuf niedergelassener Facharzt für Innere Medizin ist. “Kurzsichtigkeit sollte man keineswegs auf die leichte Schulter nehmen. Im Jahr 2050 wird die Kurzsichtigkeit alle anderen Augenerkrankungen als häufigste Ursache für die Erblindung abgelöst haben. Wir sehen das heute schon in Teilen von Südostasien. Dort sind fast alle 19-Jährigen bereits kurzsichtig.”