„Aktionstraining“ nennen sie die Kurse. Der jüngste Teilnehmer soll erst 15 Jahre alt sein. Der Ablauf eines solchen Kurses wird in der “Bild” beschrieben. Mit Kleber und Sonnenblumenöl geht es los. Probeweise kleben alle einen Finger an eine Holzkiste – der Boden ist ihnen dafür zu schade. Damit man das lange Kleben auch gut aushalten kann, wird auch das Anlegen und Verwenden der Erwachsenenwindeln geübt.

Bücher gegen die Langeweile im Arrest

Dann trennt sich die Übungsgruppe in Aktivisten, Autofahrer und Polizisten. Auf einer imaginären Straße wird geübt. „Jetzt schnell hinsetzen und ankleben!“, brüllt die Trainerin. Und erklärt die zwei Möglichkeiten, wenn Polizisten zupacken: Päckchen bilden (Arme unter angewinkelten Beinen verschränken) oder nasser Sack spielen.

Auch auf ein Leben nach dem Kleben werden die Teilnehmer vorbereitet. Trainerin Lisa spricht laut “Bild” über die Zeit Gefangenensammelstelle. Gegen die Langeweile nach der Festnahme helfen Bücher. Die dürfen die Klima-Chaoten jetzt mitbringen, weil sie sogar in ihren Zellen noch zu sehr nerven. „Eigentlich ganz chillig“, sagt Lisa.

Kuschel-"Urteile" machen den Aktivisten keine Angst

Angst vor Strafen müssen die Kleber keine haben. Wegen Nötigung sei Lisa nach Jugendstrafrecht zu drei Gesprächsterminen “verurteilt” worden. Dort musste sie eine Lama-Piñata basteln.

Polizeiarbeit wird massiv behindert

Während sich manche Politiker mit den Klima-Chaoten solidarisieren, suchen Polizei und Staatsanwälte Möglichkeiten, die “Aktivisten” unter Kontrolle zu bringen. Alleine in Berlin sind 2000 Strafverfahren eingeleitet. Für die Bekämpfung anderer Verbrechen bleibt wenig Zeit.