Die Anfangsphase stand ganz im Zeichen der Hausherren.  Salah fand Nunez mit einem gut getimten Zuspiel, der knapp nicht aus dem Abseits gestartete Uruguayer vollendete wunderbar per Ferse. Thibaut Courtois im Real-Tor sah dem Ball nur hinterher. Alaba bekam es als linker Außenverteidiger mit Salah zu tun. Am 0:2 traf den Wiener keine Schuld. Courtois wollte einen Rückpass von Dani Carvajal verarbeiten, legte per Knie aber für den Ägypter auf. Der bugsierte das Leder ins leere Tor. Reals Fehlstart war perfekt, Liverpool sah die aufsteigende Form in der Premier League bestätigt. Der Titelverteidiger wankte aber nur kurz und fand durch Vinicius Jr. in die Partie zurück. Der Brasilianer verschaffte sich Platz und bezwang seinen Nationalteam-Kollegen Alisson mit einem platzierten Abschluss ins lange Eck.

Dann folgte aus österreichischer Sicht ein bitterer Moment. David Alaba verletzte sich offenbar bei einer Abwehraktion in der 25. Minute und musste daraufhin vom Feld. Laut ersten Angaben dürfte es sich um eine Blessur im hinteren rechten Oberschenkel handeln. Doch das brachte das weiße Ballett nicht aus der Spur – im Gegenteil. Noch vor der Pause stellte Vinicius Junior auf 1:2. Später konnte Vinicius Juniore ein weiteres Geschenk annehmen.  Alisson schoss dem Stürmer bei einem Ausputzversuch auf den Fuß, von dort sprang der Ball ins Tor. An kapitalen Goalie-Patzern stand es damit 1:1. Tempo drosseln wollten beide Mannschaften nicht. Gegenstößen wurden mit vollem Elan lanciert. In der Nachspielzeit der ersten 45 Minuten rettete Liverpools Andy Robertson mit der Fußspitze vor dem einschussbereiten Rodrygo.

In der zweiten Spielhälfte verlor Liverpool völlig den Faden. Real, das in Liverpool das bereits 15. Pflichtspiel im Jahr 2023 bestritt, stellte seine Comeback-Fähigkeiten nach Seitenwechsel dank großer Effizienz endgültig unter Beweis. Eder Militao stahl sich bei einem Modric-Freistoß davon und vollendete per Kopf völlig alleine gelassen. Benzema ließ die mitgereisten Real-Fans endgültig frohlocken: Sein Torschuss wurde von Joe Gomez noch entscheidend abgefälscht. Der Franzose hatte noch nicht genug und legte noch mit viel Übersicht nach.

Frankfurt-Niederlage gegen Napoli

Frankfurt träumte mit seinen stimmgewaltigen Fans wieder von einer magischen Europacup-Nacht. Die in der Serie A unbeirrbar auf Meisterkurs liegenden Italiener erwiesen sich aber als Partyschreck. Napoli war über seine schnellen Angreifer immer gefährlich und bestimmte nach einer knappen halben Stunde die Partie. Hirving Lozano traf die Stange, Osimhen wurde bei der darauf folgenden Aktion von Aurelio Buta getroffen. Vom Elfmeter scheiterte Khvicha Kvaratskhelia aber an Eintrachts Kapitän Kevin Trapp (36.).

Vier Minuten später war die Frankfurter Torsperre dennoch beendet. Der starke Lozano war nach einem Fehlpass von Mario Götze auf und davon und sah Osimhen, der aus wenigen Metern vollendete. Der in den vergangenen Monaten kaum zu stoppende Nigerianer hätte keine Minute später fast nachgelegt, stand beim vermeintlichen 2:0 aber im Abseits.

Die Lage für Frankfurt wurde nicht besser. Kolo Muani stieg seinem Gegenspieler auf den Fuß und sah Rot. Mit einem Mann mehr zauberte Napoli beim 2:0. Kapitän Di Lorenzo zog nach Fersen-Vorlage von Kvaratskhelia ab.