Wenn mehr Strom verbraucht als erzeugt wird, sinkt fällt die Frequenz im Stromnetz. Das ist in der Nacht auf Montag (12. Dezember) geschehen und zwar in dramatischem Ausmaß. Normalerweise liegt die  Netzfrequenz zwischen 49,99 Hertz und 50,01 Hertz. Doch nun sackte sie auf 49,900 Hertz ab. Das ist ein ungewöhnlich starker Frequenzabfall.

Der FDP-Politiker und Professor für Technische Gebäudeausrüstung an der Hochschule Magdeburg-Stendal Martin Neumann (66) warnte auf Twitter: “Heute morgen gegen 5:40 ist die Frequenz im europäischen Stromnetz bis auf 49,900 Hz gefallen – ab 49,800 Hz beginnen die abgestuften Abschaltungen. Die Situation ist eingetreten obwohl jedes verfügbare Kohle- und Gaskraftwerk am Netz war.”

Abgestufte Abschaltungen sind in Deutschland die Folge

In Deutschland gibt es einen Sieben-Stufen-Plan für die Regelung der Netzstabilität. Fällt die Netzfrequenz unter 49,8 Hertz, müssten „Leistungsreserven“ aktiviert werden, sofern diese noch bestehen. Ab 49 Hertz finden erste sogenannte „Lastabwürfe“ statt, von denen 10 bis 15 Prozent der Verbraucher betroffen sein würden. Ähnliche Abfälle könnten in den kommenden Tagen folgen.

Mit eine Ursache könnten die Engpässe bei der Stromversorgung in Frankreich sein, an das Deutschland zurzeit viel Strom exportiert.