Die Zahl der entdeckten Tunnelbauten steigt wöchentlich: Immer wieder stoßen die Patrouillen der ungarischen Grenzschützer bei der Überwachung des Zauns an der ungarisch-serbischen Grenze auf neue Bauten. “Heuer sind bereits 67 Tunnel zugeschüttet worden”, hörte der eXXpress aus ungarischen Diplomatenkreisen. Die Ungarn bereitet diese Entwicklung ernste Sorgen – Sorgen, die auch die gesamte EU teilen sollte: Der Zustrom an Migranten nehme deutlich zu, gleichzeitig werden auch die Mittel, die von den Schlepperbanden für ihre Kunden zum Einsatz kommen, immer teurer. “So ein Tunnelbau ist ja nicht in wenigen Minuten mit einigen Arbeitern erledigt. Da steckt eine Logistik dahinter, dafür müssen Arbeitskräfte bezahlt werden, das kostet viel Geld”, analysieren die ungarischen Behörden diese neue Entwicklung.

Schlepper-Mafia leistet sich teure Logistik

Nicht nur die Zunahme der Tunnelbauten belastet den ungarischen Grenzschutz: Viele Schlepperbanden würden jetzt von der serbisch-ungarischen Grenze zum Abschnitt zwischen Ungarn und Rumänien wechseln. Dort sei die Grenzüberwachung noch relativ lückenhaft, die Chancen so in die EU zu kommen sind nicht gering.

Und unsere Nachbarn stellen eine weitere Entwicklung fest, die auch für Österreich bedrohlich sein könnte: “Aufgrund der kaum möglichen Geschäftstätigkeit im Corona-Jahr 2020 will die Schlepper-Mafia offenbar nun die Einnahmen-Verluste aus dem Vorjahr ausgleichen.” Die Zahl der eingesickerten und erwischten Migranten steige rasch.

67 dieser Tunnelbauten wurden allein heuer schon an der Grenze entdeckt

30.000 Migranten werden heuer auch Österreich erreichen.

Auch Österreich hat ein massives Problem mit dem Grenzschutz – trotz Aufstockung der Sicherungskräfte im Burgenland: Die Experten des Innenministeriums rechnen heuer mit einem Zustrom von mehr als 30.000 Migranten. Seit 2015 wären allerdings schon 130.000 Zuwanderer in Österreich zu versorgen.

Helfen beim Grenzschutz: ungarische Armeeinheiten
Die Tunnel unter dem Grenzzaun sind massiv gebaut.

Sollte die EU mit finanziellen Mitteln die Ungarn beim Grenzschutz besser unterstützen?