Aufgrund ausgezeichneter Kontakte kann der eXXpress auch heute wieder ein Update zur Corona-Lage im größten Spitals Österreichs liefern: Die Situation hat sich weiter zugespitzt, die Zahl der tatsächlich schwerkranken COVID-Patienten, die auch beatmet oder sogar an eine ECMO (Herz-Lungen-Maschine) angeschlossen werden müssen, ist noch immer sehr hoch. Wie berichtet, hat das Wiener AKH vier Intensivstationen, die sind mit 22 Belegungen voll ausgelastet, gestern waren 14 der 16 ECMOs bereits im Dauerbetrieb. Zusätzlich werden andere Stationen in Überwachungsbereiche umgebaut, damit leichtere Intensivfälle dorthin verlegt werden können.

"Wenn's so weitergeht, sind wir beim Begriff der Triage"

“Im Moment sind alle versorgt, weitere Eingänge an Patienten werden aber schwierig zu bewältigen sein”, warnte der Leiter der Intensivmedizin im AKH Wien, Thomas Staudinger, in einem oe24-Interview. Und er sagte auch klar, was das wahre Problem sei: “Wir können den Personalstand nicht einfach ausbauen, da können wir nix aus dem Hut zaubern.” Schon jetzt sei aufgrund der hohen Zahl an Patienten “in der Ost-Region keine optimale Behandlungsqualität gegeben”. Und: “Wenn’s so weitergeht, sind wir beim oft bereits erwähnten Begriff der Triage. Also wir kommen dorthin, dass wir bei einem Patienten die Behandlung zu Gunsten eines anderen Patienten beenden müssen, der frisch zu uns gekommen ist und noch bessere Überlebenschancen hat.”

Um überhaupt noch diese Betreuungsqualität in der Intensivmedizin leisten zu können, waren ohnehin schon harte Maßnahmen nötig, berichtete Staudinger: “Alle Routine-OPs wurden abgesagt. Und es muss klar sein, dass wir keine anderen Spitäler mehr entlasten können. Wir sind wirklich zu 100 % voll.”

Problematisch: Die Intensivstationen sind voll.HELMUT FOHRINGER / APA/Picturedesk