Die Lage in der Industrie hat sich gegen Ende des Jahres erneut verschlechtert. Im Dezember fiel der Bank-Austria-Einkaufsmanagerindex nach zwei aufeinanderfolgenden Anstiegen auf 42 Punkte, deutlich unter der Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Eine wirkliche Erholung ist noch nicht absehbar, aber es gibt erste Anzeichen für eine Verlangsamung des Abschwungs, so die Bank Austria. Die aktuellen Umfrageergebnisse sind gemischt: “Die Produktion wurde stärker als im Vormonat zurückgenommen, denn das Neugeschäft nahm weiterhin ab, aber langsamer als im November. Die Beschäftigung wurde mit höherem Tempo abgebaut. Geringere Einkaufsmengen trugen zu einer Fortsetzung des Preisrückgangs für Vormaterialien bei und folglich gingen die Lagerbestände zurück”, erklärte Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer.

Aussichten etwas günstiger

Trotz des Rückgangs gestalten sich die Aussichten für das kommende Jahr etwas günstiger. So dürften insbesondere die Einbußen im Neugeschäft – auch aus dem Ausland – geringer werden. Durch den Rückgang der Lagerbestände habe sich außerdem das Verhältnis von Auftragseingang zu Lagerbestand gegen Jahresende verbessert, wenn auch vorerst weiterhin die Verkaufslager stark genug befüllt seien, um das Neugeschäft erfüllen zu können. In den kommenden Monaten dürften bei Produktion und Beschäftigung geringere Einbußen zu erwarten sein, schätzt die Bank Austria.

Rückgang bei Sachgütererzeugung um ein Prozent

Nach einem Anstieg der Industrieproduktion um 6 Prozent im Jahr 2022 habe die heimische Sachgütererzeugung heuer einen Rückgang der Produktion um knapp ein Prozent hinnehmen müssen, gedämpft von einer besonders ungünstigen Entwicklung in der Metallverarbeitung, der chemischen Industrie und der Kunststoffindustrie, bilanzierten die Ökonomen. Im nächsten Jahr liege dann ein leichtes Produktionsplus von rund ein Prozent in Reichweite.