Mit dem Aufstieg von Kurz ins Bundeskanzleramt gelang dem langjährigen Pressesprecher mehrerer Außenminister auch sein größter Karrieresprung. Als Kurz die Agenden des Außenministers übernahm, beförderte er den Kommunikationsprofi mit Mühlviertler Wurzeln zum Leiter für “strategische außenpolitische Planung”. Auch in den Regierungsverhandlungen nach der Nationalratswahl 2017 zählte Kurz auf seinen “Initimus”, wie Schallenberg in Medien genannt wurde, fassen die „Salzburger Nachrichten“ zusammen.

Im Zuge der Regierungsbildung der Bundesregierung Kurz I verhandelte er auf Seite der ÖVP in der Untergruppe für Europa und Außenpolitik. Vor seiner Beförderung zum Außenminister unter Kanzlerin Bierlein leitete Schallenberg die EU-Koordinationssektion im Bundeskanzleramt.

Ehemaliger Pressesprecher

Ins Außenamt kam der Diplomat adeliger Herkunft bereits vor mehr als 20 Jahren. Die Diplomatie wurde Schallenberg quasi in die Wiege gelegt. 1969 in Bern als Sohn des Botschafters und späteren Generalsekretärs im Außenministerium (1992 bis 1996), Wolfgang Schallenberg, geboren, wuchs er in Indien, Spanien und Frankreich auf. Von 1989 bis 1994 studierte er Rechtswissenschaften in Wien und Paris, danach Europäisches Recht am Europacollege im belgischen Brügge.

Nach Belgien führte ihn auch sein erster Auslandsposten – an die österreichische EU-Vertretung in Brüssel, wo er fünf Jahre lang die Rechtsabteilung leitete. Zurück in Österreich machte sich Schallenberg als Pressesprecher der früheren Außenministerin Ursula Plassnik sowie später deren Nachfolger Michael Spindelegger (beide ÖVP) einen Namen.